Am Donnerstag zog Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny (S) eine positive Bilanz: “Die Initiative war ein voller Erfolg.” Deswegen wird “Cash for Culture” fortgesetzt. Im ersten Jahr wurden 39 Ideen verwirklicht, wobei der Interessensschwerpunkt in den Bereichen Film, Musik und Fotografie lag.
Die Idee hinter dem Fördersystem: Jugendlichen wird unbürokratisch Geld und Know-how zur Verfügung gestellt, um ihre künstlerischen Ideen umzusetzen. So konnte zum Beispiel der 16-jährige Florian Wischenbart sein selbst geschriebenes Theaterstück “Tödliche Liebe” mit dem Geld von “Cash for Culture” im “3raum Anatomietheater” 2008 uraufführen. Wegen der großen Nachfrage wurde das Stück insgesamt acht Mal gespielt.
Die Idee zum Projekt “Lomo Foto Kunst” geisterte schon länger im Kopf des 21-jährigen Othmar Handl. “Es haben die finanziellen Mittel und Möglichkeiten für die Realisierung gefehlt”, so der Hobbyfotograf. Über eine Streetworkerin erfuhr er von der Initiative und reichte sofort einen Förderantrag ein. “Mit dem Geld konnte ich mir eine Kamera kaufen, sowie die Filme und Ausarbeitung bezahlen”, berichtete der junge Mann. Zudem konnte er nützliche Kontakte zur Wiener Lomographischen Gesellschaft knüpfen.
Diese zwei jungen Burschen haben die formalen und organisatorischen Anforderungen von “Cash for Culture” erfüllt: Den Teilnehmern wurde ein Coach zur Seite gestellt, sie mussten Kalkulationen durchführen, ihre Rechnungen abliefern, das Projekt fertigstellen und zumindest einmal öffentlich präsentieren. Wichtig im Projektverlauf war aber das selbstständige Arbeiten der jungen Künstler.
Ab 2010 wird “Cash for Culture” in das Regelsystem der Kulturförderung übernommen. Abhängig von der Nachfrage werden laut Mailath-Pokorny die entsprechenden Geldmittel bereitgestellt. Im Jahr 2008 stellte die Stadt Wien 60.000 Euro zur Verfügung.