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Ein Fass ohne Boden?

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Die Schadenssumme der Refco- und Karibik-Affären wird von der BAWAG auf rund 2 Mrd. Euro geschätzt. Diese Zahl nannte BAWAG-Vorstand Jochen Bottermann.

„Es tut mir leid, dass unsere Kunden durch den Skandal um die BAWAG Unannehmlichkeiten hatten.“ Mit diesen Worten eröffnete Bottermann einen Abend für Firmenkunden der Bank in Fügen.

Bottermann ließ durchblicken, dass eine Einigung mit den Refco-Gläubigern unmittelbar bevorstehe. „Ich hoffe, dass wir kommende Woche soweit sind. Dann steht einer sauberen Bilanzlegung nichts mehr im Wege. Derzeit haben wir ein Provisorium fix und fertig.“

Warum bis dato kein Generalvergleich mit den Amerikanern zustande gekommen sei, wollte der für Firmenkunden zuständige Wahlkitzbüheler nicht sagen. Wie zuletzt mehrfach verlautete, verlangen die Refco-Geschädigten einen Mindestverkaufspreis und ein Monitoring bei der Suche nach einem Eigentümer. Dass die BAWAG ein Ladenhüter werden könnte, glaubt Bottermann nicht. „Sobald der Generalvergleich in den USA steht, wird der Verkauf vorbereitet.“

Dass der ÖGB künftig Teileigentümer sein könnte, schloss Bottermann aus. „Es könnte nur sein, dass der neue Eigentümer zunächst 100 Prozent kauft und dann einen Teil wieder an die Gewerkschaft rückverkauft, um Kunden zu binden.“

Als „falsche Horrorzahlen“ bezeichnete Bottermann Medienberichte, wonach die Aufarbeitung des BAWAG-Skandals bis zu 3,5 Mrd. Euro kosten werde. „Das ist völlig falsch. Ich gehe davon aus, dass die Summe nicht höher als bei 2 Milliarden Euro liegen wird, was immer noch alles andere als erfreulich ist.“ Somit, so resümiert die „TT“, würde die BAWAG-Schadenssumme ähnlich hoch sein wie das jährliche Tiroler Landesbudget.

Sicher ist sich der deutsche BAWAG-P.S.K.-Vorstand, dass die Verantwortlichen für den Skandal gefunden und bestraft werden. „Hier vertraue ich voll und ganz auf die österreichische Justiz.“

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