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Ein Drittel berichtet von Hass im Netz

Teil berichtet von Hass im Netz.
Teil berichtet von Hass im Netz. ©APA/Barbara Gindl (Symbolbild)
Drei von zehn Personen hierzulande sind einer Befragung der Statistik Austria zufolge innerhalb eines Zeitraums von drei Monaten online auf Inhalte gestoßen, die sie als feindselig oder erniedrigend empfinden.

Social-Media-Nutzerinnen und -nutzer sind dabei wesentlich häufiger mit Hassrede im Internet konfrontiert als Personen, die keine sozialen Netzwerke nutzen, hieß es am Dienstag in einer Aussendung. Von hohen Zahlen berichtete auch der Anti-Rassismus-Verein ZARA.

Mehr als 30 Prozent berichten feindseligen oder erniedrigenden Inhalten im Internet

Insgesamt berichten 31 Prozent der Bevölkerung von feindseligen oder erniedrigenden Inhalten im Internet (45,5 Prozent bei den 16- bis 24-Jährigen, 16,1 bei den 65- bis 74-Jährigen), geht aus der Erhebung über den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Haushalten hervor. Bei Nutzern sozialer Medien sind es 39 Prozent, ohne diese sind es nur 20 Prozent. Thematisch beziehen sich diese Inhalte am häufigsten auf politische oder gesellschaftliche Ansichten, Religion oder Weltanschauung, ethnische Zugehörigkeit, sexuelle Orientierung oder Geschlecht, so die Statistik Austria.

Rund 95 Bevölkerung der Bevölkerung in Österreich zwischen 16 und 74 Jahren nutzten das Internet in den letzten drei Monaten vor der Erhebung, die von April bis Juli 2023 durchgeführt wurde. Das bedeutet eine leichte Zunahme gegenüber dem Vorjahr (+1,7 Prozent). Der mit rund 77 Prozent überwiegende Teil nutzte das Internet mehrmals täglich. Aber nicht nur das Internet, auch Social-Media-Kanäle werden von einem Großteil der Bevölkerung genutzt. Insgesamt sind 63 Prozent der 16- bis 74-jährigen Bevölkerung in sozialen Netzwerken vertreten.

Erhebung basiert auf EU-Verordnung

Die Erhebung basiert auf einer EU-Verordnung, die Österreich und alle anderen EU-Mitgliedstaaten zur Datenlieferung verpflichtet. Daten von rund 4.400 Haushalten und rund 5.700 Personen wurden mit Telefoninterviews bzw. Webfragebögen erhoben.

Hass im Netz sei nicht nur ständig präsent und bedrohlich, sondern reiche bis in den intimsten Bereich von Betroffenen, vermeldete auch ZARA in einer Aussendung. Seit der Gründung ihrer Beratungsstelle im September 2017 seien insgesamt 11.514 Meldungen eingegangen. Im sechsten Beratungsjahr (September 2022 bis August 2023) seien 1.824 Fälle gemeldet worden, von denen 71 Prozent "vorurteilsmotiviert" gewesen seien. 45 Prozent habe man als (straf-)rechtlich relevant gewertet. Man habe 1.350 Interventionen gegen Hass im Netz gesetzt, etwa die Beantragung der Löschung von Hass-Posts, das Einbringen von Anzeigen oder das Verfassen von Interventionsschreiben.

(APA/Red)

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