Gerade noch rechtzeitig ist die neue WC-Anlage im Gaschurner Dorfzentrum fertig geworden. Rechtezeitig für die Einfahrt der Oldtimer bei der alljährlichen "Silvretta Classics". Auch der Dorfplatz erscheint mit neuen Pflastersteinen in neuem Glanz. "Darauf sind wir stolz, alle haben mit angepackt und es ist super geworden", freut sich Bürgermeister Daniel Sandrell. Auch er ist, wie schon einige Male zuvor, bei der Rallye mitgefahren. Doch nicht nur die Fahrer und die Gaschurner Gemeinde macht sich große Mühe für ein gutes Gelingen, auch die zahlreichen Helfer entlang der gesamten Strecke sind vollgas dabei. So auch Heinz Kogoj.

Die Bergrettung als Streckenposten

Heinz Kogoj kommt aus Partenen. Bereits seit vielen Jahren engagiert er sich bei dem Autorennen. "Wir machen in Gaschurn die Zeitkontrolle. Die Fahrer kommen hier an, geben ihre Zeit an und wir notieren alles in deren Logbuch", erklärt er seine Rolle. "Wenn ich Zeit habe, bin ich jedes Jahr mit dabei. Wir suchen von der Bergrettung aus immer ein paar Leute und engagieren uns hierbei gerne" erklärt der Partener. Er selber ist auch "ein echter Auto-Liebhaber". Einen Oldtimer besitzt er aber nicht: "Ich fahre lieber neue Autos", lacht Kogoj, "an den alten muss man so viel schrauben."
"Die beste Quelle sind die Teilnehmer"

Seit mehr als zwanzig Jahren mit dabei ist auch Andreas Hoffmann Sinnhuber. Er ist Moderator aus Deutschland und kommt jedes Jahr besonders gerne "zu dem Classic-Rennen schlechthin", erzählt er im VOL.AT-Gespräch. "Die Silvretta, die große alte Dame der Oldtimer-Rallyes, ist schon eine besondere Ehre, zu moderieren", meint er freudestrahlend. Er selbst ist ein großer Auto-Liebhaber. Das Fachwissen, um ein solches Event auch fachkundig moderieren zu können, hat er sich über viele Jahre hinweg angeeignet und erklärt: "Stellen Sie sich vor, Sie sind in einem Museum beschäftigt. Dort hängen tausend Gemälde. Wenn Sie das lange genug gemacht haben, kennen Sie jedes einzelne Gemälde, das da hängt. Mit all seinen Fehlern und Macken. So ist es auch bei den Autos." Die größte Quelle für Informationen seien aber zweifelsfrei seine Teilnehmer. "Denn, wenn man da auch nur einen kleinen Fehler macht - etwa sagt das Auto habe 210 statt 215 PS, wird man umgehend korrigiert", lacht der Borkener.
Neue Strecke, neue Herausforderung

Bürgermeister Daniel Sandrell ist gemeinsam mit Montafoner Freunden als Team "Chividalles" an den Start gegangen. "Das ist das neue Sommergetränk", erklären die Fahrer, die den Drink erfunden haben und versichern gleich: "aber natürlich nur nach dem Rennen." Er selbst meint, die Strecke sei zwar, aufgrund der Straßensperre der Silvrettastraße, in diesem Jahr anders, aber keinesfalls weniger attraktiv gewesen. "Insbesondere die lange Freitagstour über den Bregenzerwald und Balderschwang war wunderschön", so Sandrell und fährt fort: "die 340 Kilometer sind aber auch weit und damit wahnsinnig anstrengend." Auch im nächsten Jahr will er wieder mitfahren - dann ja vielleicht auch wieder auf der namensgebenden Silvretta Straße.
(VOL.AT)