Ein „Arbeitsfunken“ als Wegweiser

Ein Turm aus Holzpaletten markierte weithin sichtbar das Festivalgelände der Schaffarei. Christine Lederer (43) hatte ihn errichtet. Die Bludenzerin hat in Augsburg Kommunikationsdesign und in München Bildhauerei studiert. Für die Schaffarei hat sie den Prozess des Manifests der Arbeit als „eine Art Arbeitsfunken“ errichtet. An dessen Wänden hing allerlei von früher: Die mechanische Schreibmaschine, ein Nudelholz, ein altes Telefon… Das alles stand für die Welt von gestern. Sollte die mit dem Funken in Rauch aufgehen? Nein, Christine Lederer spricht mit Hochachtung von der Vergangenheit. „Man darf sie ruhig ehren. Wir sind uns ja gar nicht bewusst, was wir schon alles geschaffen haben.“
Nähen mit Weitblick
Aber während wir Teile bewahren werden, müssen wir anderes loslassen. Deshalb der Funken. An dessen Spitze übrigens thronten statt der Funkenhexe ein Bürostuhl und eine Nähmaschine. Das erinnerte an Heimarbeit, wie sie ja auch in Hard geleistet wurde. Dass es ein Frauenarbeitsplatz war, kam nicht von ungefähr: „Sich als Frau zu erheben, eine weibliche Tätigkeit in luftigen Höhen auszuüben, mit größtmöglichem Überblick und großer Weitsicht, sehe ich als kraftvolles Zeichen dieser Zeit.“ Dieser Überblick lässt in den Augen der Künstlerin „die Tatsachen leichter werden, weil wir uns weitsichtig nicht so im Detail verheddern“.