Lavendel, Maulbeerseide, biologischer Rotwein, Milch und viele andere Ingredienzien machen die Seifen von Gudrun Eder zu einem Toilettenartikel, den es nicht zweimal gibt. Die Seifensiederin aus Gaißau, besser gesagt die Schöpferin exklusiver Seifen für empfindliche Haut und verwöhnte Nasen, lässt sich in diesen Tagen im Rahmen der Ausstellung Altes Handwerk im Messepark ebenso wie Instrumentenbauer, Puppenhersteller, Trachtennäherinnen, Holzschnitzer, Kunsttischler und viele andere gerne bei ihrer Arbeit über die Schulter schauen.
Für Gudrun Eder ist die Seifenproduktion nicht mehr und nicht weniger als ein schöpferischer Akt: Bei der Entwicklung einer neuen Duftrichtung sind der Phantasie keine Grenzen gesetzt. Bis allerdings eine neue Kreation ihren hohen Erwartungen und natürlich jenen der Kundschaft entspricht, sind viele Experimente mit verschiedenen Zutaten notwendig. Als Seifensiederin im wörtlichen Sinn sieht sie sich nicht. Gekocht wird nämlich gar nichts. Eder mischt ihre Produkte ausschließlich nach dem Kaltverfahren, um die Wirkung der Zutaten, darunter die farbgebenden Kräuter aus dem eigenen Garten, voll zur Geltung kommen zu lassen. Handgefertigt wie die Seife sind auch die Formen aus Holz, in die die wohlriechende Masse gegossen wird. Selbst das mächtige Messer, das eigentlich Seitenschneider heißt und zur Portionierung dient, wurde nach ihren Vorstellungen gefertigt.
Reine Natur
Selbstredend, dass Gudrun Eder keine künstlich erzeugten Zutaten verwendet. Denn ihre Seifen sind einfach nur biologisch, keine Spur von Chemie. Das wissen die Kundschaften zu schätzen. Meine Seifen sind für Menschen bestimmt, die aus gesundheitlichen Gründen pure Natur wollen. Genau das war der Grund, warum sie mit dem Experimentieren angefangen hat: Mein Sohn hatte eine sehr empfindliche Haut und deshalb Probleme mit herkömmlichen Seifenprodukten.
Also besorgte sie sich vor zwei Jahren die entsprechende Literatur und begann die eigene Seife herzustellen. Produziert wird übrigens unter freiem Himmel in der eigenen Gartenlaube, da bei der Erzeugung auch Dämpfe entstehen, die in geschlossenen Räumen zu gesundheitlichen Schäden führen könnten. Damit die Seifen die gewünschte Festigkeit erhalten, ist eine Lagerung von vier bis sechs Wochen unumgänglich. Offenbar hat sie ein geschicktes Händchen, denn die guten Stücke gehen weg wie die warmen Semmel, auch wenn ihre Produkte im Premiumsegment angesiedelt sind. Sieben Euro pro Stück dürfen es da schon sein. Inzwischen gibt es schon Anfragen aus England, ist Eder überzeugt, die richtige Nase für exklusive Seifen, die auch als gerne als Geschenke für Freunde gekauft werden, zu haben.