Bei Montageflügen werden Eisen- und Betonteile zu Baustellen im Hochgebirge transportiert, Rettungsflieger bergen Verletzte zwischen Bäumen und Hochspannungsleitungen – Hubschrauberführer sind wahre Akrobaten der Luft. Einer, der jahrzehntelang zu den absoluten Profis im Cockpit gehörte, ist der frühere Wucher-Chefpilot Hans Bösch aus Ludesch.
Vor drei Jahren ging Vorarlbergs erster Hubschrauberpilot, der auch Initiator der Flugrettung Arlberg war, in Pension. Nunmehr gibt der mittlerweile 64-Jährige, der mit knapp 11.000 Flugstunden das ist, was man gemeinhin einen alter Hasen nennt, auch seine Fluglizenz zurück. Einmal muss Schluss sein. Ich habe in der Fliegerei alles erlebt und vor allem einige Flugunfälle und Beinah-Abstürze heil überstanden, denkt Hans Bösch etwa an die geglückte Notlandung im Paznauntal 1997, als er bei einem Transportflug eine Starkstromleitung kappte. Da waren mindestens so viele Schutzengel mit an Bord wie 1983 beim Absturz am Kriegerhorn infolge eines Getriebeschadens, erzählt er.
In der Erinnerung an sein mehr als 40-jähriges Piloten-Leben, das mit der Ausbildung an der Militärakademie in Wiener Neustadt begann, überwiegen indes die wirklich erhebenden Momente. Da denke ich insbesondere an erfolgreiche Bergungen von in Not geratenen Bergsteigern. Oder auch an die erlebnisreiche Zeit als Heli-Taxler, wenn Hans Bösch mit Prominenten wie Tina Turner, Caroline von Monaco oder Mitgliedern der holländischen Königsfamilie in die Luft ging.
ZUR PERSON
Hans Bösch
Beruf: Hubschrauberpilot
Geboren: 28. April 1943
Familie: verheiratet, drei Kinder
Ausbildung: Fliegerausbildung, Militärakademie, Offizier, beim Bundesheer von 1963 – 1975
Laufbahn: Chefpilot und Flugbetriebsleiter bei Fa. Wucher, 1976 bis 2003.