Fußach. Fünf Wochen nach dem Beginn der Operation Schiffstransport” wurden jetzt die letzten beiden Teile des Rumpfs angeliefert. Dem Neubauschiff wurde dabei auch das Herz” eingepflanzt, denn im schwersten Brocken, der von Linz an den Bodensee geliefert wurde, war bereits der Motor und der Antrieb montiert. Gut 30 Tonnen wog das gute Stück, das der Bautranskran vom Tieflader hob und an die bereits zusammengebauten acht Teile andockte.
Ein wenig Wehmut
Aufmerksamer Beobachter neben vorbeikommenden Spaziergängern war auch der langjährige Werftleiter Hubert Unterstöger, der nach gut 45 Dienstjahren in Fußach im Oktober seinen Ruhestand antreten durfte.
Nach so langer Zeit seine Tätigkeit am Bodensee hat Unterstöger damals mit dem Bau der Vorarlberg” aufgenommen spielt auch ein wenig Wehmut mit, wenn man nach viereinhalb Jahrzehnten noch einmal den Bau eines großen Schiffes miterleben kann. Formell hat er, der für die gesamte Schifffahrt am Bodensee zu einer Institution geworden ist, damit nichts mehr zu tun”, aber irgendwie ist es doch auch sein Schiff”, das da auf der Werft, die noch knapp ein Jahr sein zuhause ist, gebaut wird.
Es hat sich vieles geändert seit damals, als die Vorarlberg” in weit kleineren Portionen” von der ÖSWAG nach Fußach geliefert wurde, wo sie zusammengebaut wurde.
Stichwort gebaut: Ich kann noch bis kommendes Jahr hier wohnen, übersiedle ich in ein neues Haus in Wolfurt.” Aber so ganz wird ihn die Werft auch dann nicht loslassen, denn den Liegeplatz für mein Schiff habe ich noch hier”.
Nobler Abgang
Genug Zeit, um einen reibungslosen Übergang und die Hofübergabe” zu schaffen, denn so einfach von einem Tag auf den anderen wegzugehen, das ist nicht meine Art”, fühlt er sich nicht nur der Werft, sondern den zahlreichen Freizeitkapitänen, die buchstäblich Tag und Nacht mit ihren Problemen zu ihm kommen konnten, verpflichtet. Derzeit müssen sie allerdings auf ihn verzichten, denn Unterstöger gönnt sich einen Segeltörn vor Ägypten. VN-stp