Eignungstest für Medizinstudium
Bei dem ganztägigen Verfahren wird in zehn Untertests nicht zuvor angelerntes Wissen abgefragt, sondern Lernfähigkeit bzw. die Fähigkeit zur Lösung neuer Probleme abgetestet.
Der EMS ist keine österreichische Erfindung, sondern wurde vom Schweizer Zentrum für Testentwicklung und Diagnostik entwickelt. Für die Nutzung haben die Medizin-Unis Lizenzgebühren zu entrichten. In der Schweiz wird er seit 1998 durchgeführt, heuer steht er dort wie in Österreich am 7. Juli auf dem Programm.
Im Unterschied zu einer Schularbeit, bei der zuvor gelerntes Wissen abgefragt wird, stehen beim EMS Lernfähigkeit oder die Fähigkeit zur Lösung neuer Probleme im Mittelpunkt. Alle Aufgaben (außer Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten) sind nach dem Multiple-Choice-Prinzip konstruiert.
Der EMS besteht aus den zehn Untertests Quantitative und formale Probleme, Schlauchfiguren, Textverständnis, Planen und Organisieren, Konzentriertes und sorgfältiges Arbeiten, Medizinisch-naturwissenschaftliches Grundverständnis, Gedächtnistest Figuren lernen, Gedächtnistest Fakten lernen, Muster zuordnen sowie Diagramme und Tabellen. Die Bearbeitungszeit der einzelnen Untertests reicht von fünf bis 60 Minuten. Der Test wird auf Papier durchgeführt, die Antworten zu den 198 Aufgaben werden eingescannt und per Computer ausgewertet. Um eine Wiederverwertbarkeit der Testfragen zu vermeiden, dürfen diese den Prüfungsort nicht verlassen.
Sollte man trotz guter Testergebnisse keinen Platz an seiner Wunsch-Uni ergattert haben, kann man mit seinem Score im kommenden Jahr noch einmal am Auswahlverfahren teilnehmen. Entscheidet man sich allerdings für eine erneute Ablegung des Tests, zählt nur das neue Ergebnis.
Belohnt wird unter Umständen auch örtliche Flexibilität: Wenn die erreichte Punktezahl zwar nicht für einen Platz an der Wunsch-Uni reicht, mit diesem Score aber im Kontingent der jeweils anderen Uni noch ein Platz frei wäre, kann noch nachträglich für diese optiert werden.