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Eigenes Baby misshandelt: Fünf Monate Haft für 25-jährige Mutter

Eine 25-jährige Mutter von Zwillingen ist am Mittwoch am Salzburger Landesgericht wegen Kindesmisshandlung zu fünf Monaten Haft auf Bewährung nicht rechtskräftig schuldig gesprochen worden.

Die Frau gestand ein, dass sie mit der Betreuung ihrer Tochter “Leonita”, die im Alter von zwei Monaten viel geweint habe, überfordert war. Deshalb habe sie das Mädchen geschüttelt und “fest angepackt”. Das Baby erlitt Frakturen an Armen und Beinen sowie Rippenbrüche und Hämatome im Bereich der Hirnhäute.

Als Tatzeitraum wurde Mai bis Juli 2009 angenommen. Der Zwillingsbruder “Leonit” wies keine Verletzungen auf. Angeklagt waren auch die Schwiegereltern, die in derselben Wohnung der Kindesmutter im Tennengau lebten, ebenso der Ehemann. Sie hatten die Misshandlungsvorwürfe allerdings vehement bestritten. Richter Roland Finster sprach die drei im Zweifel frei, teilte Landesgerichtspräsident Hans Rathgeb auf Anfrage mit. Die Verurteilte muss sich jetzt einer Gesprächstherapie unterziehen.

Das schwer verletzte Baby wurde im Alter von drei Monaten am 21. Juli 2009 mit der Rettung ins Salzburger Landeskrankenhaus gebracht. Wegen der erschütternden Röntgenbilder schlugen die Ärzte Alarm. Die Familie, die aus dem Kosovo stammt, wurde angezeigt. Die Zwillinge wurden damals an die Obhut einer Krisenstelle übergeben.

Einem Sachverständigen zufolge seien die Knochenbrüche durch kraftvolles Zusammenquetschen des Brustkorbes sowie durch festes Zupacken und ruckartiges Ziehen an Armen und Beinen verursacht worden. “Das Ausreißen der Wachstumsfugen an den Oberschenkeln und Unterarmen konnte nicht nur durch das Schütteln zustande kommen”, hieß es. Die Schwellung an der Stirn sei durch einen Aufprall an einer festen Oberfläche verursacht worden.

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