Der vergangene Winter hat es gezeigt: Das Fehlen von mittlerweile über 5.000 Hausbesorgern war in Wien deutlich zu spüren – wie der Wiener Wohnbaustadtrat Werner Faymann (S) am Donnerstag in einer Pressekonferenz beklagte. Faymann versprach Abhilfe durch die neue Wiener Außenbetreuungs GmbH, eine Tochterfirma der Wiener Wohnen Hausbetreuungs GmbH. Sie soll für schneefreie Wege in den Gemeindebauten sorgen.
Dort, wo private Schneeräumungsfirmen die gesetzliche Verpflichtung, Gehwege von 6.00 Uhr bis 22.00 Uhr schneefrei zu halten, übernommen haben, sei oft bis in den späten Vormittag gar nicht geräumt worden, erklärte der Wohnbaustadtrat. Bei den privaten Gesellschaften sei man zwar zum Teil gut aufgehoben, teilweise seien diese aber zu langsam beim Zielort angekommen. Die Wiener Betreuungs-Firma werde ab dem kommenden Winter darum gemeinsam mit den Hausbesorgern für sichere Gehwege in den städtischen Wohnhausanlagen sorgen, meinte Faymann.
Durch die Abschaffung des Hausbesorgergesetzes im Juli 2000 stand auch Wiener Wohnen laut Faymann vor dem Problem, keine neuen Hausmeister mehr aufnehmen zu dürfen. Waren im Jahr 2000 noch 3.740 Hausbesorger bei Wiener Wohnen beschäftigt, so ist diese Zahl Anfang 2005 auf 2.700 gesunken. Die Arbeit dieser fehlenden 1.040 Personen wurde zuerst unter den Kollegen aufgeteilt. Im Juni 2002 wurde schließlich die Wiener Wohnen Hausbetreuungs GmbH gegründet, um die entstandenen Lücken zu schließen.
Die 280 Mitarbeiter der Gesellschaft führen neben Reinigungsarbeiten und Beaufsichtigungstätigkeiten auch Kleinreparaturen aus. Dazu gehört das Reinigen und Bewässern der Grünanlagen und das Sauberhalten der Gehsteigflächen. Mit der Schneeräumung wurden jedoch bisher externe Firmen beauftragt.
Die nun gegründete Tochtergesellschaft der Hausbetreuungs GmbH soll sich ab dem kommenden Winter besonders um die Schneeräumung und ab Frühling 2006 sukzessive auch um die gesamteinheitliche Betreuung der Grünanlagen kümmern. Ab dem nächsten Winter wird die Außenbetreuungs-Gesellschaft für die Schneeräumung in den nicht mehr von Hausbesorgern betreuten Wohnhausanlagen der Gemeinde Wien verantwortlich sei.
Sie werden sich nicht über mangelnde Arbeit beklagen können:
Allein für die Gehwege in den Wiener Gemeindebauten erstrecken sich über mehr als 1.000 Kilometer.
