Nicht erst nach dem fulminanten 5:1-Auftakterfolg am Freitag Abend ist Deutschland der klare Favorit auf Platz eins in Gruppe A. Mit Ungarn und der Schweiz traten die zwei aussichtsreichsten Kandidaten auf den zweiten Rang in Köln gegeneinander an.
Schweizer präsentieren sich stark
In der ersten Hälfte waren die Eidgenossen das klar spielbestimmende Team, gute Passqualität und Laufbereitschaft stellte die Ungarn immer wieder vor Probleme. Dementsprechend verdient war dann auch die Pausenführung für die Yakin-Elf. Etwas mehr als zwölf Minuten waren absolviert, da erzielte Duah in seinem erst zweiten Länderspiel das 1:0 für seine Mannschaft. Vorausgegangen war ein Traumpass von Aebischer, bei dem der Schiedsrichter-Assistent zunächst eine Abseitsstellung des Torschützen erkannte. Der VAR korrigierte diese Entscheidung aber nach nur wenigen Sekunden und der Treffer zählte zurecht.
Die Ungarn waren offensiv nicht vorhanden und hatten Glück, als Vargas ein Geschenk der Magyaren nicht annahm und an Keeper Gulacsi scheiterte (20.). Auf der Gegenseite tauchte die Mannschaft von Trainer Rossi nur einmal gefährlich im Sechzehner auf, Orban kam nach einem Szoboszlai-Freistoß im Zentrum zum Kopfball, brachte aber keinen Druck hinter die Kugel. Wie passiv die Ungarn insgesamt agierten, zeigte sich kurz vor dem Pausenpfiff ein weiteres Mal, als sich Aebischer in aller Ruhe das Spielgerät zurecht legen und mit einem überlegten Schuss zum 2:0 verwerten konnte.
Varga verkürzt
Die Ungarn kamen dann leicht verbessert aus der Kabine, die „Nati“ agierte aber über weite Strecken souverän und ließ kaum etwas zu. Dies änderte sich nach etwas mehr als einer Stunde erstmals, zunächst verpasste Varga per Kopf das 1:2 noch knapp (63.). Drei Minuten später machte es der Angreifer dann aber besser und markierte nach Szoboszlai-Fanke den Anschlusstreffer.
Entscheidung in der Nachspielzeit
Nun war also zumindest eine spannende Schlussphase garantiert, denn das Team aus Ungarn hatte mit dem Tor Selbstvertrauen getankt und trat nun wesentlich aggressiver auf. In der Nachspielzeit waren knapp drei Minuten vorbei, da gelang den Schweizern allerdings die endgültige Entscheidung. Der eingewechselte Embolo überhob Gulacsi, obwohl er beim Abschluss seine Kniestütze verlor, zum 3:1-Endstand.
Damit gelingt der „Nati“ ein EM-Auftakt nach Maß, der Sieg war am Ende vor allem aufgrund einer starken Leistung in den ersten 45 Minuten verdient. Am Mittwoch sind die beiden Teams erneut im Einsatz, die Schweizer treffen dann auf Schottland, während es die Ungarn mit Gastgeber Deutschland zu tun bekommt.