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Eichmann-Akten in Stasi-Archiv gefunden

Historiker erhoffen sich Aufschluß über die Wiener-Nazi-Jahre.

Bisher verschollene Akten über das Wirken des Nazi-Verbrechers Adolf Eichmanns in Österreich sind nach einem „Spiegel“-Bericht in Stasi-Beständen entdeckt worden. Das Hamburger Nachrichtenmagazin meldete am Samstag im Voraus, die 15.000 bis 20.000 Unterlagen über die Wiener Jahre des für den Holocaust zuständigen SS-Führers seien zufällig in Aktenbeständen des DDR-Geheimdiensts gefunden worden.

Die Bestände seien nach der Wende dem Bundesarchiv zugefallen. Von den tausenden von Akten des Sicherheitsdienstes und der Gestapo stamme ein Teil aus dem Wiener Büro Eichmanns, hieß es. Dies sei aber zunächst nicht erkannt worden.

Die DDR hatte die Akten laut Bericht 1955 von der Sowjetunion erhalten, deren Streitkräfte sie nach dem Krieg in Wien sicher gestellt hätten. Von den Akten werden Aufschlüsse über das Leiden österreichischer Juden unter den Nazis erhofft. Das Wirken des 1961 in Israel hingerichteten Eichmann in Deutschland ist dagegen in umfassenden Materialien dokumentiert. In mehreren Versionen hatte Eichmann selbst entsprechende Erinnerungen niedergeschrieben.

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