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Ehrgeizige Ziele: Wien-Tourismus will eine Million mehr Nächtigungen

Mehr Touristen sollen nach Wien kommen
Mehr Touristen sollen nach Wien kommen ©bilderbox.at
Angepeilt werden um 100 Millionen Euro mehr Nächtigungsumsatz und um eine Millionen mehr Nächtigungen als im Rekordjahr 2008. So lautet das ehrgeizige Ziel von Wiens Touristikern für das Jahr 2015.

“Diese Ziele sind sehr ambitioniert”, versicherte Tourismusdirektor Norbert Kettner, der das neue Wiener Destinationskonzept am Donnerstag gemeinsam mit Vizebürgermeisterin Renate Brauner (S) und Tourismus-Vertretern formuliert hat. Ambitioniert vor allem deswegen, weil 2008 als Benchmark genommen wird.

Die Ergebnisse in diesem Jahr waren so gut wie nie zuvor – und werden heuer nicht erreicht, wie es hieß. So dürfte etwa der Umsatz der Hotellerie im Krisenjahr 2009 um mehr als zehn Prozent niedriger ausfallen als 2008. Auch 2010 wird, so vermutet man, ein eher schwieriges Jahr. Erst danach soll es wieder aufwärtsgehen.

Die Prognosen für 2015 wurden gemeinsam mit dem Institut für Wirtschaftsforschung erarbeitet. Ausgangspunkt in Sachen Umsatz sind jene 487 Mio. Euro, die im Vorjahr erzielt wurden. 2015 sollen es um 100 Mio. Euro mehr sein. Damit gebe es in der Tourismusbranche erstmals in Österreich ein Umsatzziel, betonte Kettner. In Sachen Nächtigungen müsste, wenn die Wunsch-Prognose in Erfüllung geht, die Anzahl zumindest 11,2 Mio. betragen, da 2008 insgesamt 10,2 Mio. Wien-Besucher gezählt wurden.

Der Wien-Tourismus hat ein eigenes Konzept dafür erarbeitet, in dem dargelegt ist, wie das Ziel “100 und 1 und jetzt” erreicht werden soll. Ausgangspunkt dafür war eine im Rahmen eines Markenentwicklungsprozess für den Wien-Tourismus durchgeführte Befragung von rund 11.000 Reisenden aus wichtigen Zielmärkten. Gäste schätzen demnach an Wien ganz besonders folgende Punkte – laut Tourismusverband die “Fab Five” der Imageattribute: Das imperiale Erbe, das Musik und Kulturangebot, die Lokal- und Gastroszene, die funktionierende Stadtinfrastruktur und die Grünflächen.

Auf diese Punkte soll in künftigen Kampagnen besonders eingegangen werden. Und es gibt auch Verbesserungsbedarf, wie betont wurde. So sei etwa die Ankunftssituation in Wien häufig “suboptimal”, was derzeit etwa an den zahlreichen Bahnhofsbaustellen liege. Auch mehrsprachige Beschriftungen, zum Beispiel in den Öffis, sollen forciert werden. Kritik aus Wien gab es auch an der Praxis der Visa-Erteilung. Vor allem in Russland, den arabischen Ländern und China sei die Visa-Erteilung nicht kundenfreundlich geregelt, hieß es. Vizebürgermeisterin Brauner betonte, dass sie bereits beim Wirtschafts- und Außenministerium Verbesserungen urgiert habe.

Keine Einigkeit am Podium gab es heute in Sachen Ladenöffnung. Die Vorsitzende der Österreichischen Hoteliervereinigung in Wien, Michaela Reitterer, bekräftigte ihre Forderung nach erweiterten Landenöffnungszeiten am Wochenende. Sie sprach sich unter anderem für einen Pilotversuch mit offenen Geschäften an den Adventsonntagen aus. Von der Politik kam postwendend eine Absage: Eine Sonntagsöffnung werde es nicht geben, betonte Brauner.

Der Geschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft, Franz Sattlecker, verwies nicht nur auf die Bedeutung des imperialen Erbes, sondern auch auch auf andere Attraktionen, die sich als “wien-spezifisch” etablieren könnten – etwa die großen Wiener Grünflächen.

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