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Ehrenring der Stadt Neumarkt am Wallersee für Karl Frischling

von links: die beiden Vizebürgermeister Herbert Schwaighofer und Jan Schierl, Christine und Ehrenringträger Karl Frischling sowie Bürgermeister DI Adi Rieger
von links: die beiden Vizebürgermeister Herbert Schwaighofer und Jan Schierl, Christine und Ehrenringträger Karl Frischling sowie Bürgermeister DI Adi Rieger ©2015 Peter Krackowizer
Fleischhauer, Busfahrer und ein Leben für die Feuerwehr: Karl Frischling Der langjährige Ortsfeuerwehrkommandant a. D. Hauptbrandinspektor Karl Frischling wurde am 10. Juli 2015 mit dem Ehrenring der Stadt Neumarkt am Wallersee im Salzburger Land ausgezeichnet.

Der Stadtschrei(b)er plauderte mit ihm und Professor Franz Paul Enzinger in seiner Laudatio über ihn.

Beim Gerbl gelernt, bei den ÖBB gefahren und bei der Feuerwehr seinen Lebensinhalt gefunden

Schon Vater Karl war bei der Feuerwehr und Karl junior noch im Mutterlaib, da brannte das Leitnerbauerngut an der Maierhofstraße am 2. März 1952 nieder. So schien sich Karl junior wohl schon bei seiner Geburt, nur vier Wochen später, am 29. März, dazu entschieden zu haben, später einmal zur Feuerwehr zu gehen und dort Kommandant zu werden. Denn Karl ist im Sternzeichen des Widders zur Welt gekommen und „Widder neigen dazu, dass sie gerne das Kommando übernehmen und andere diesem Folge leisten sollen“, wie Prof. Enzinger recherchiert hatte.

1967 begann Frischling bei der Fleischhauerei Gerbl die Fleischhauerlehre, zerteilte und verkaufte daraufhin neun Jahre lang „das Beste vom Fleischhauer“, bevor er umsattelte und Busfahrer bei den ÖBB wurde. Das blieb er dann dreißig Jahre lang bis zu seiner Pensionierung. Das „Feuer und (die) Flamme“ zur Feuerwehr wurde um 1972 entzündet und seither zu seinem Lebensinhalt. Neben  seiner Frau Christine und seinen Kindern natürlich. Nein, doch nicht so ganz. Denn Karl Frischling frönte noch einem Hobby, nämlich dem Fischen. Aber er musste sich irgendwann entscheiden, ob er Petri- oder Florianijünger werden möchte. Die Wahl fiel bekanntlich dann auf das Hobby des Florianijüngers.

Unfallfrei und am liebsten mit alten Feuerwehrautos

In seiner Zeit als ÖBB-Busfahrer erlebte er keinen einzigen Unfall, bei dem Menschen zu Schaden gekommen wären. Anders waren seine Erfahrungen naturgemäß bei der Feuerwehr. Doch danach gefragt, ob ihm auch schöne Erlebnisse in Erinnerung geblieben sind, überlegte Frischling nicht lange. Die schönsten Erlebnisse für ihn waren jene Einsätze, die glimpflich abgelaufen waren, es keine Personen verletzt gab und vielleicht sogar das eine oder andere Gebäude durch den raschen Einsatz seiner Leute noch gerettet werden konnten. „Du musst halt jeden Einsatz auch positiv sehen“ meinte der Karl zum Stadtschrei(b)er.

Ob es ein Lieblings-Feuerwehrauto für ihn gegeben hätte, also, ein Fahrzeug, von dem er so lange geträumt hatte, bis es endlich bei der Neumarkter Feuerwehr angeschafft werden konnte? Karl dachte nach, lachte und meinte: ja, immer alte Feuerwehrautos! Da fiel ihm der Steyr 380 ein. Das war ein umgebautes SAFE-Fahrzeug (die SAFE, Salzburger AG für Energiewirtschaft, wurde 1920 als Landesgesellschaft für die Energieversorgung gegründet und fusionierte im Jahr 2000 mit den Salzburger Stadtwerken zur Salzburg AG). Gut, dass das der Karl erst bei seiner Ehrung eingestand, denn sonst hätte sich die Stadt, vorher Marktgemeinde, wohl viel Geld beim Ankauf von (neuen) Fahrzeugen gespart – Karl Frischling wäre ja schon mit einem Oldtimer glücklich geworden muss hier an dieser Stelle der Stadtschrei(b)er schmunzelnd als eigene Überlegung erwähnen.

Der „Spritzen-Karli“ und seine Bautätigkeiten

Als 1994 die 13-teilige Fernsehserie „Der Spritzen-Karli“ mit Karl Merkatz in der Hauptrolle über die heimischen Fernsehschirme flimmerte, kam der Leitnerbauern-Karli zu seinem Spitznamen „Spritzen-Karli“. Doch Karl Frischling empfindet diesen nicht als Abwertung seiner Arbeit, im Gegenteil, er fühlt sich geehrt und damit auf sein Lebenswerk angesprochen. Weil wir schon bei Ehrungen sind: Karl Frischling dürfte wohl einer der ganz wenigen Personen sein, die von vier Salzburger Landeshauptleuten Auszeichnungen entgegennehmen konnten. Es waren dies Hans Katschthaler, Franz Schausberger, Gabi Burgstaller und der amtierende Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

1985 wurde Karl Frischling zum Kommandanten der Hauptfeuerwache ernannt, fünf Jahre später erstmals zum Ortsfeuerwehrkommandanten gewählt, was sich noch drei Mal wiederholen sollte, bevor er die Führung in die Hände des von ihm zum „Kronprinzen“ auserkorenen Nachfolgers Hauptlöschmeisters Ing. Herbert ‪‎Maderegger legte. Selbstverständlich durch eine ordnungsgemäß durchgeführte Neuwahl.

In seiner Zeit als Kommandant wurde die nunmehr „alte“ Hauptfeuerwache mehrmals umgebaut, eine Wohnung und die Räume der Gendarmerie in diesem Gebäude für Feuerwehrzwecke adaptiert, es entstanden die neuen Rüsthäuser der Löschzüge Sighartstein, Pfongau und Neufahrn und er erlebte den Neubau Hauptfeuerwache in Schalkham. Dieses entstand bereits, schon in weiser Voraussicht, unter der Leitung des nunmehrigen Ortsfeuerwehrkommandanten Herbert Maderegger.

Der Ehrenring der Stadt Neumarkt am Wallersee

Bürgermeister DI Adi Rieger bedankte sich bei Karl Frischling in seiner Rede beim Festakt, der in der Fahrzeughalle der neuen Hauptfeuerwache in Neumarkt-Schalkham stattfand, mit herzlichen Worten für seinen Einsatz. „Karl Frischling stand immer mit Feuer und Flamme im Einsatz für Neumarkt“ betonte der Bürgermeister und aus diesem Grunde hatte die Gemeindevertretung am 25. Februar 2015 einstimmig beschlossen, Karl Frischling für sein Lebenswerk mit der zweithöchsten Auszeichnung, die die Stadtgemeinde verleihen kann, zu ehren.

Liedertafel, Spritzen-Karl und „Überführn“

Die Neumarkter Liedertafel unter der Leitung von Franz Findenig sorgte für die musikalische Umrahmung des Festakts. Vor der Verleihung des Ehrenrings musste Karl Frischling – als Mitglied der Liedertafel und notwendige Bass-Stimme (steht immer rechts außen, wie wir erfuhren)  – diesmal in der Mitte,  noch einmal  kräftig mitsingen. Sein Bass wurde für das Volksfischerlied „Überführn“ benötigt. Übrigens, die Liedertafel konnte den Stadtschrei(b)er durch ein herrlich authentisch gesungenes Kärntnerlied begeistern und der Stadtschrei(b)er hofft nun auf einen Kärntnerlied-Abend.

Unter den Gästen konnte der Stadtschrei(b)er u. a. entdecken: die Vizebürgermeister Jan Schierl und Herbert Schwaighofer, Bürgermeister außer Dienst Dr. Emmerich Riesner, die Altbürgermeister Ing. Hans-Georg Enzinger und Wilhelm Winter, Regierungsrat Helmut Deinhammer, Stadtpfarrer Dr. Michael Max, Ludwig Gishamer, einer der vier Initiatoren des Rupertistadtfestes in Neumarkt am Wallersee und  Robert Eppenschwandtner, Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Neumarkt.

Der Abend, der wohl erst spät ausgeklungen sein mag, wurde mit der Eröffnung eines Buffets fortgesetzt, der Stadtschrei(b)er aber eilte weiter zum Marktfest in Straßwalchen.

Nachsatz

„Busfahrer und Feuerwehrleute haben gemeinsam, dass man nie zu lange auf sie warten möchte, dass sie eine hohe Verantwortung tragen und dass sie auch am Wochenende für andere da sein müssen.“ Zitat aus der Laudatio von Prof. Enzinger.  

 Alle Bilder des Festaktes siehe:  peterkrackowizer.zenfolio.com/p531656245 

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