Sogar der Staatsanwalt gestand der Angeklagten zu, dass sie ein jahrelanges Martyrium hinter sich hatte. Die 46-Jährige wurde von ihrem Ehemann geschlagen, gedemütigt und betrogen. Mehrmals musste die Polizei einschreiten. Der Arbeitslose lieferte zudem den Großteil des Familieneinkommens bei seiner Freundin ab.
Eine weitere Tätlichkeit durch den bereits amtsbekannten Gewalttäter ließ die Situation im Juli des Vorjahres eskalieren. Die Frau holte danach einen Hammer und schlug damit laut Anklage mehrmals auf den auf der Wohnzimmercouch liegenden Mann ein.
Am nächsten Morgen legte die Frau die Leiche im Stiegenhaus ab. Dort wurde sie von einem der Söhne des Paars entdeckt. Die Geschworenen verwarfen am Mittwoch die Mordanklage. Sie billigten damit der Frau zu, dass sie sich nach jahrelangen Demütigungen in einer allgemein begreiflichen, heftigen Gemütsbewegung zu der Tat hinreißen lassen habe.
“Es tut mir Leid. Ich hätte es nicht machen dürfen”, sagte die Frau vor Gericht. Auch ihre Söhne kamen zu Wort. Ihre Mutter hätte sich sehr vor dem Familienoberhaupt gefürchtet, hieß es. Dieser habe sie schlecht behandelt, sie oft beschimpft.