Im vorerst nur leicht adaptierten Bau sollen unter anderem Improvisationstheater- und Movieoke-Abende stattfinden und Kurz- und Dokumentarfilme gezeigt werden. Das Eröffnungsfest ist bereits für 11. September angesetzt.
Hinter der Idee steht der 33-jährige Franzose Adrian Garcia-Landa, seit zehn Jahren in Wien beheimateter Absolvent der Wiener Filmakademie und offensichtlich ein Organisationstalent: Träger des Projekts ist ein sich selbst erhaltender Kulturverein, das Lokal soll sich ohne Subventionen, nur durch Eintritte und Einnahmen aus der Gastronomie (einer kleinen Bar) und Vermietungen rechnen. Schon bisher hat Garcia-Landa sämtliche Investitionen durch ehrenamtliche Mitarbeiter abgegolten:
Studenten renovierten das Kino
Die Planung der Adaption übernahm das Architekturbüro artec, die Innendeko die Wiener Werkstätten. Die Umbauarbeiten werden von 13 Studenten aus Europa durchgeführt, die in einem dreiwöchigen Sommercamp im Rahmen des Service Civil International das Kino renovieren. Untergebracht werden die Studenten in einer Wiener Pfarre, verpflegt von einer Biobauerin aus Niederösterreich und der Caritas. Wenn sich das Projekt nach einem Jahr Probebetrieb bewährt, soll weitreichender umgebaut werden.
Bespielt wird das neue Lokal fünf Tage die Woche, erklärte Garcia-Landa sein sehr ambitioniertes Konzept. Mittwochs steht Movieoke – Karaoke mit Filmclips statt mit Musik – auf dem Programm. Donnerstags werden Kurzfilme und Dokus gezeigt, als Vorprogramm sollen kultige TV-Serien wie Twin Peaks oder Mit Schirm, Charme und Melone laufen. Den Freitag bestreiten die Wiener Gruppe English Lovers und Urtheater mit Improvisationstheater.
Filmbrunch am Sonntag
Den Samstag gestaltet der Schauspieler und Filmemacher Peter Kern, wahrscheinlich mit einem schwul-lesbischen Programm, so Garcia-Landa. Am Sonntag gibt es einen Filmbrunch, ab dem Nachmittag werden Spiele sowie für Kinder eine Playstation auf der großen Leinwand angeboten. Einmal im Monat sollen auch Hörspiel-Abende und experimentelle (z.B. Musik-)Abende stattfinden.
Hoch gesteckt sind auch die ideellen Motive des Betreibers: Die neuen Schlössl Lichtspiele sollen eine jedem offene Veranstaltungsstätte im weniger privilegierten Teil des fünften Wiener Gemeindebezirks sein und als kulturelles Kraftfeld und Strahlort der spielerischen Fantasie und des Lebens Ansporn und Multiplikator menschlicher Initiative werden, hofft Garcia-Landa.
Einen Einblick in die künftigen Aktivitäten bietet das Eröffnungsfest am Samstag (11.9.) ab 17 Uhr mit Ausschnitten aus dem geplanten Programm.
Schlössl Lichtspiele
5., Margaretenstraße 127
Eröffnungsfest am 11. September ab 17 Uhr
Saisoneröffnung am 1. Oktober
Internet: www.schloessllichtspiele.at