Vizebürgermeister Dietmar Fetz ist darüber vor allem wütend: Wir sind schon im Gespräch mit einem möglichen Postpartner. Wir hätten nur noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht, dann wäre ein reibungsloser Übergang möglich gewesen. Aber so flexibel ist die Post eben nicht. Vor allem über die Vorgangsweise zeigt er sich enttäuscht. Wir wurden vor vollendete Tatsachen gestellt und man hat uns zuletzt nicht einmal mehr zurückgerufen. Trotzdem hofft Fetz nun, dass die Verhandlungen mit dem Postpartner positiv verlaufen und die Egger ab Februar wieder eine Poststelle in der Gemeinde haben.
Unverständnis über Unrentabilität
Dass dies rentabel ist, davon ist er überzeugt: In der Egger Post musste man auch früher meist anstehen. Die Berechnungen der Post sind nicht nachvollziehbar. Ähnlich sieht es Postgewerkschafter Franz Mähr. Das Egger Postamt lief immer sehr gut. Aber die Post hantiert obskur mit Zahlen. Die Schließung ist für Bregenzerwälder furchtbar. Vor allem, weil sie ersatzlos vollzogen wurde, kritisiert er. Er rät betroffenen Gemeinden generell zu mehr Druck. Aber nicht bei der Post, sondern bei der Regulierungsbehörde. Mit der Post lässt sich nicht verhandeln, das ist sinnlos. Bevölkerung zumutbar
Bei der Post sieht man die Schließung naturgemäß anders. Natürlich wäre ein nahtloser Übergang besser, aber da alle Gespräche mit möglichen Postpartnern nicht erfolgreich waren, mussten wir den Standort zumachen, erklärt Michael Hummel, Pressesprecher der Post. Die Schließung sei schon im September klar gewesen, schließlich habe die Regulierungsbehörde keine Einwände dagegen gehabt. Denn über 90 Prozent der Einwohner können ein anderes Postamt in weniger als zehn Kilometern Entfernung aufsuchen. Das ist zumutbar, erklärt er die Rechtslage. Gespräche mit möglichen Nachfolgern gebe es auch weiterhin. Eine baldige Wiedereröffnung sei möglich.