AA

Effiziente Nutzung des Smartphone-Akkus

©Pixabay.com
Mithilfe von Automatisierungs-Apps wie Tasker oder Llama geht man den größten Energieverbrauchern am Smartphone an den Kragen. Eine an die eigenen Bedürfnisse angepasste Konfiguration spart sinnvoll Energie ohne gravierender Einschnitte im Alltag.

Funkschnittstellen mit automatischer Synchronisation sind die größten Akkuverbraucher im Hintergrund. Zwar gibt es eine ganze Vielzahl an Stromspar-Apps, die hier automatisch Besserung versprechen, da jedoch die Nutzungsgewohnheiten vielfältig sind, kann nur eine individuelle Einstellung die besten Ergebnisse erzielen. Automatisierungs-Apps wie Tasker oder Llama arbeiten nach dem „Wenn-Dann“ Prinzip. Sobald bestimmten Bedingungen erfüllt sind („Wenn“), werden festgelegte Ereignisse abgearbeitet („Dann“). Schon mit einfachen Regeln lässt sich viel Energie sparen. Besonders interessant ist hier das Ein- und Ausschalten von WLAN, Bluetooth und der Kontosynchronisation. Spätestens seit Android 5.x lässt sich der Status der Datenverbindung und das GPS nur mehr mit Root-Rechten ändern.

Eine Möglichkeit zum Energie sparen ist, eine Funkverbindung an gewisse Apps zu koppeln. Bei Verwendung eines Bluetooth Kopfhörers zum Musik hören, kann der Aufruf der Musik-App Bluetooth aktiveren bzw. bei deren Beenden deaktiviert werden. Umso spannender sind jedoch zeit- und ortsbasierte Bedingungen als Auslöser. Die App Tasker ist zwar weiter verbreitet und bietet mit Plugins auch eine gute Integration mit anderen Apps, die hier gebrauchten Funktionen bietet jedoch auch Llama, das in manchen Bereichen übersichtlicher und noch dazu kostenlos im Google Play Store erhältlich ist. Eine komplette Einführung in Llama würde diesen Artikel sprengen, es soll daher nur der Ansatz einer stromsparenden Einrichtung gegeben werden.

Llama kontrolliert das Smartphone

Llama arbeitet mit (örtlichen) Gebieten, die energiesparend über die Mobil-Funkzellen definiert werden. Am Anfang muss Llama Gebiete lernen, nach einem langen Drücken auf ein Gebiet und „Gebiet erfassen“,fragt Llama wie lange man sich noch in diesem Gebiet aufhält. Alle Funkmasten mit denen sich das Smartphone in dieser Zeitspanne verbindet, werden zu diesem Gebiet hinzugefügt. Besonders praktisch: Gebiete müssen nicht zusammenhängend sein, man kann also z.B. zwei örtlich getrennte Wohnsitze als das Gebiet „Zu Hause“ definieren.

Regeln fassen die „Wenn-Dann“ Beziehungen bestehend aus Bedingungen und Ereignissen zusammen. So könnte die Regel „Zu Hause Enter“ folgende Ereignisse haben: Wenn das Gebiet „Zu Hause“ in der Zeit von 06:00 bis 24:00 betreten wird, wird WLAN und die Kontensynchronisation aktiviert. Als Gegenpol gibt es dann die Regel „Zu Hause Exit“ mit den Ereignis Verlassen des Gebietes „Zu Hause“ und der Deaktivierung von WLAN und Kontensynchronisation. Um während der Nacht Energie zu sparen, bietet sich eine dritte Regel „Zu Hause Nacht“ an, die im Gebiet „Zu Hause“ und zwischen 24:00 und 06:00 ebenfalls WLAN und die Kontensynchronisation ausschaltet. Eine vierte Regel „Sync unterwegs“ soll schließlich, sofern man unterwegs ist, alle zwei Stunden die Kontensynchronisation für eine Minute aktivieren. Die Wiederholung kann unter „Erweitert“ -> „Regel wiederholen“ definiert werden. Weiters stellt man als Bedingungen nicht im Gebiet „Zu Hause“, in der Zeit zwischen 06:00 und 24:00 und Akkustand über 30% ein und als Ereignis Kontensynchronisation abschalten und „Andere Regel anschließen“. In dieser anschließenden Regel stellt man nun eine Auslöse-Verzögerung von 1 Minute und als Ereignis Kontensynchronisation abschalten ein. Voilà – fertig sind die Stromsparfunktionen. Push-Benachrichtigungen, wie sie zum Beispiel von Whats-App verwendet werden, sind übrigens nicht an die Kontensynchronisation gebunden und werden daher auch unterwegs zeitnah übertragen. Diese vier Regeln sind ein Vorschlag, die nach Belieben an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden können. Falls jemand zu Hause nur für die YouTube-App WLAN benötigt, kann das auch ganz einfach mit nur einer Regel erreicht werden.

Llama bietet auch umfassende Profile zur Regulierung der Lautstärke an, wo zum Beispiel bei Erreichen der Arbeit der Klingelton auf Vibration gestellt wird – ausgesuchte Kontakte können aber trotzdem laut klingeln. Auch kann Llama NFC Tags direkt lesen, womit sich weitere Anwendungsfälle ergeben. So könnte ein Sticker am Notebook den WLAN Hotspot am Handy ein- und ausschalten.

Eine Automatisierungs-App kann nichts, was man nicht auch händisch erledigen könnte. Eine gute Konfiguration arbeitet jedoch komplett im Hintergrund und kann Ressourcen sparen, ohne das Einschnitte im Alltag feststellbar sind.

  • VIENNA.AT
  • Faszination Smartphones
  • Effiziente Nutzung des Smartphone-Akkus
  • Kommentare
    Kommentare
    Grund der Meldung
    • Werbung
    • Verstoß gegen Nutzungsbedingungen
    • Persönliche Daten veröffentlicht
    Noch 1000 Zeichen