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Edtstadler wird Salzburgs zweite Landeshauptfrau

Karoline Edtstadler (ÖVP) wird die erst vierte Landeshauptfrau in Österreich.
Karoline Edtstadler (ÖVP) wird die erst vierte Landeshauptfrau in Österreich. ©APA/FRANZ NEUMAYR
Karoline Edtstadler (ÖVP) wird die neue Landeshauptfrau in Salzburg. Salzburg wird dadurch ein Vorreiter, da es in Österreich bisher nur dreimal eine Frau an der Spitze einer Landesregierung gab. Edtstadler ist die vierte weibliche Landeshauptfrau unter insgesamt 77 Landeshauptleuten seit 1945. In der Landeshauptleutekonferenz war Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) zuletzt die einzige Landeshauptfrau.

Die Tatsache, dass die Führung der Landesregierung traditionell immer in männlicher Hand lag, spiegelte sich im Begriff Landeshauptmann wider. Erst 1996 kam erstmals die Frage auf, wie weibliche Amtsträgerinnen benannt werden sollen, als Waltraud Klasnic (ÖVP) in der Steiermark zur ersten Landeschefin gewählt wurde. Der Titel Landeshauptfrau war damals noch ungewohnt, weshalb Klasnic während ihrer zehnjährigen Amtszeit als "Frau Landeshauptmann" angesprochen wurde.

Landeshauptfrauen in Österreich: Vorreiterin war Waltraud Klasnic

Die damalige Landesrätin und Landeshauptmann-Stellvertreterin kam nach der ÖVP-Wahlschlappe bei der steirischen Landtagswahl 1995, bei der die Volkspartei von 44,2 auf 36,2 Prozent eingebrochen war und sich nur ganz knapp vor der SPÖ hielt, ins Amt. Der zurückgetretene Landeshauptmann Josef Krainer junior hatte zunächst eigentlich Landesrat Gerhard Hirschmann als Nachfolger vorgeschlagen, dieser verzichtete aber zugunsten Klasnics. Nach fünf Jahren im Amt schaffte die erste "Landesmutter" bei der Landtagswahl im Jahr 2000 eine fulminante Wiederwahl. Fünf Jahre später trat sie nach einer Wahlschlappe, die zu einem Machtwechsel in der Steiermark führte, zurück.

Bisher 73 MŠänner und erst 4 Frauen seit 1945, Vier Landeshauptfrauen mit Amtszeit, Bundesland und Parteizugehöšrigkeit

Für fast ein Jahr gab es damals bereits zwei Frauen in der neunköpfigen Landeshauptleutekonferenz, denn am 28. April 2004 wurde in Salzburg Gabriele "Gabi" Burgstaller (SPÖ) zur ersten roten Landeshauptfrau gewählt. Sie hatte Gerhard Buchleitner 2001 im Zuge eines geordneten Generationswechsels als Landeshauptmann-Stellvertreterin "beerbt" und war Spitzenkandidatin bei der Wahl 2004, die der SPÖ ein Rekordplus (von 32,3 auf 45,5 Prozent) und somit Platz 1 bescherte. Auch Burgstaller blieb zwei Amtszeiten, sie zog sich nach einer Wahlschlappe infolge des Finanzskandals 2013 zurück.

In sechs Bundesländern in Österreich regierten bisher nur Männer

Die folgenden vier Jahre blieben die Männer in der Landeshauptleutekonferenz wieder unter sich. Seit 2017 regiert in Niederösterreich Johanna Mikl-Leitner. Ein Jahr nach der Amtsübernahme von Langzeit-Landeshauptmann Erwin Pröll gelang es ihr 2018, die absolute Mandatsmehrheit im Landtag zu verteidigen. Bei der Landtagswahl 2023 musste ihre ÖVP eine historische Wahlschlappe hinnehmen, seitdem regiert Mikl-Leitner mit der FPÖ. Während das kleine Bundesland Salzburg mit Edtstadler nun zum zweiten Mal eine Landeshauptfrau bekommt, regierten in sechs Bundesländern bisher immer nur Männer.

(APA/Red)

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