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Edmundsburg eröffnet

Salzburg-Stadt - Europäisches Gesellschafts- und Sozialmodell als Forschungsschwerpunkt auf der Edmundsburg.

Die Universität Salzburg hat am Montag das Salzburg Centre of European Union Studies eröffnet. Das Zentrum wurde in der renovierten Edmundsburg auf dem Mönchsberg untergebracht. Die neue Forschungsstätte solle “ein Haus für Europa, ein Haus für den wissenschaftlichen Nachwuchs und ein Ort der Literatur” sein, erklärte Rektor Heinrich Schmidinger bei einem Pressegespräch.

Die Universität wolle einen Beitrag leisten, um die kontroverse Diskussion über Europa zu “ernüchtern” und auf eine wissenschaftlich fundierte Basis zu stellen, nannte Schmidinger als Ziel. Konkret will sich das neue Zentrum mit dem europäischen Gesellschafts- und Sozialmodell befassen und wissenschaftliche Grundlagenarbeit leisten. Dabei geht es um interdisziplinäre Zusammenarbeit. In dem neuen Haus würden Juristen, Politikwissenschafter, Soziologen, Historiker und Kommunikationswissenschafter fächerübergreifend am gemeinsamen Thema soziales Europa arbeiten, sagte Vizerektorin Sonja Puntscher-Riekmann, die auch Leiterin des Zentrums ist.

Teil des Konzeptes ist ein Doktorandenkolleg, für das acht Nachwuchswissenschafter aus ganz Europa ausgewählt wurden. Sie werden in den kommenden drei Jahren ihre Dissertationen am Zentrum schreiben und sich fächerübergreifend den Fragen eines sozialen Europas widmen. Die jungen Wissenschafter werden in den Lehrbetrieb eingebunden und müssen ein Auslandssemester absolvieren. Außerdem sei geplant, internationale Europa-Forscher für mehrere Monate nach Salzburg zu holen, sagte Puntscher-Riekmann. Darüber hinaus wird auf der Edmundsburg auch das Stefan-Zweig-Center und das Literaturarchiv einziehen.

“Das Wort vom sozialen Europa führen derzeit viele Politiker im Munde. Doch wie bestimmen wir, was ein soziales Europa ist”, umriss der Europarechtler Thomas Eilmansberger die zentrale Forschungsfrage des Zentrums. Was müsste Europa tun, um sozialer zu werden? Welche sozialen Ansprüche könnte Europa gewähren, welche Zuständigkeiten müssten dann von den Mitgliedsstaaten nach Brüssel wandern? Fragen wie diese würden in den kommenden Jahren behandelt, sagte Eilmansberger.

Die Edmundsburg, die im Eigentum der Erzdiözese Salzburg steht, wurde von der Universität auf 50 Jahre gemietet. Die Generalsanierung hat 3,5 Mio. Euro gekostet. Das barocke Schlösschen auf dem Mönchsberg, das 1696 im Auftrag von Erzabt Edmund Sinnhuber errichtet wurde, war ab der Mitte des 19. Jahrhunderts eine Erziehungsanstalt. Seit 1964 war das Internationale Forschungszentrum und das Katholische Hochschulwerk dort untergebracht. Nun ist die Universität Salzburg der neue Nutzer der Edmundsburg.

Aus dem Salzburg24-Archiv:
Stefan Zweig Center in der Edmundsburg Video

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