Ecuador wählte neuen Präsidenten
Insgesamt bewarben sich 13 Politiker um die Nachfolge von Übergangspräsident Alfred Palacio.
Es wurde erwartet, dass keiner von ihnen im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht oder bei einem eigenen Ergebnis von mehr als 40 Prozent seine Rivalen um mindestens zehn Prozentpunkte distanziert. Dann entscheidet eine Stichwahl am 26. November.
Der Andenstaat mit 13,4 Millionen Einwohnern hatte in den vergangenen zehn Jahren sieben Präsidenten, von denen drei des Amtes enthoben wurden. Palacio übernahm das höchste Regierungsamt 2005 von Lucio Gutierrez, der nach Massenprotesten vom Kongress abgesetzt wurde. Die Parteien und politischen Institutionen gelten vielen Wählern als korrupt und unfähig. Drei Viertel der Ecuadorianer leben nach Angaben der UN in Armut.
Der in Umfragen knapp in Führung liegende Correa, ein Bewunderer des linksgerichteten venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez, hat sich mit Äußerungen gegen die Politik der US-Regierung und internationale Finanzinstitutionen profiliert. Der 43-Jährige versprach eine Revolution der Bürger gegen das diskreditierte politische System. 2005 war er für kurze Zeit Finanzminister. Sein mutmaßlich schärfster Rivale Noboa ist der reichste Mann des Landes. Der 55-jährige Bananen-Tycoon, dem 100 Unternehmen gehören, tritt zum dritten Mal bei einer Präsidentschaftswahl an. Er hat vor allem den Armen Unterstützung versprochen.
Neben dem Staatsoberhaupt wurden am Sonntag auch die 100 Abgeordneten des Kongresses, 67 Provinzräte und 667 Kommunalparlamente neu gewählt. Die Wahllokale schließen um Mitternacht MESZ, erste Ergebnisse wurden in der Nacht zum Montag erwartet.