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Ebola-Ausmaß in Liberia lässt offenbar nach

Zahl der Neuinfektionen rückläufig
Zahl der Neuinfektionen rückläufig ©APA
In Liberia lässt das Ausmaß der Ebola-Epidemie offenbar nach. Erstmals seit Ausbruch der Seuche sei die Zahl der Neuinfektionen in dem am stärksten von Ebola betroffenem Land rückläufig, sagte der Vizegeneraldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Bruce Aylward, am Mittwoch in Genf.
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Papst Franziskus rief dazu auf, im Kampf gegen den Erreger alle nötigen Anstrengungen zu unternehmen.

Positiver Trend?

Die liberianische Regierung prüfe die Zahlen noch, um eine Fehlinterpretation auszuschließen, sagte Aylward. Derzeit sehe es aber so aus, als ob sich der positive Trend bestätige. Offenbar sei es zuletzt gelungen, Infizierte erfolgreich zu isolieren und sichere Begräbnisse durchzuführen.

Hilfe benötigt

Dessen ungeachtet sei der Bedarf an Hilfe in Liberia wie in den Nachbarländern Sierra Leone und Guinea anhaltend groß. Vor allem fehle es nach wie vor an medizinischem Personal. 19 von insgesamt 56 geplanten Behandlungszentren könnten derzeit nicht besetzt werden, weil die nötigen Helfer fehlen.

 

Ebola-Patienten unter Quarantäne in einer Klinik in Monrovia (Liberien)
Ebola-Patienten unter Quarantäne in einer Klinik in Monrovia (Liberien) ©Ebola-Patienten unter Quarantäne in einer Klinik in Monrovia (Liberia) – APA

Das oberösterreichische Rote Kreuz stellte unterdessen drei Fahrzeuge für die betroffene Region in Westafrika zur Verfügung. Insbesondere der Personen – bzw. Krankentransport verursache vor Ort zunehmend Probleme, teilte die Landesorganisation mit.

Papst fordert zu Handeln auf

Papst Franziskus forderte die Staaten zu entschlossenem Handeln im Kampf gegen Ebola auf. “Ich möchte meine tiefe Sorge über diese unerbittliche Krankheit zum Ausdruck bringen”, sagte das katholische Kirchenoberhaupt bei seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz in Rom. Das Virus treffe gerade in Afrika die ärmsten Menschen.

Diskussion um Handhabung

In den USA ging die Diskussion über den Umgang mit Ebola-Helfern weiter. “Wir wollen unser medizinisches Personal nicht entmutigen, an die Front zu gehen und zu helfen”, sagte US-Präsident Barack Obama in Washington. In mehreren US-Staaten wird darüber diskutiert, aus Westafrika heimkehrende Helfer aus Angst vor einer Verbreitung der Krankheit zu isolieren. Eine betroffene Krankenschwester hatte dagegen protestiert.

 

APA
APA ©Klinik-Helfer in Monrovia (Liberia) – APA

Obama meinte, Ärzte und Krankenschwestern aus Afrika sollten zwar unter Beobachtung gestellt, aber nicht isoliert werden, solange sie keine Ebola-Symptome zeigten. Die US-Seuchenbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) hatte am Montag neue Quarantäneregeln zum Schutz vor Ebola veröffentlicht.

21 Tage Quarantäne

Alle aus den von Ebola betroffenen Ländern zurückkehrenden US-Soldaten sollen dagegen künftig 21 Tage lang vorsorglich unter Quarantäne gestellt werden. US-Verteidigungsminister Chuck Hagel unterzeichnete eine entsprechende Anordnung, wie Pentagonsprecher John Kirby am Mittwoch in Washington mitteilte. Die neue Anordnung wurde als “kontrollierte Überwachung” bezeichnet und trifft auf sämtliche Soldaten zu, die das lebensgefährliche Virus an der Quelle – also in Liberia, Sierra Leone und Guinea – bekämpfen. (APA)

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