Airbus kann mit dem mittelgroßen Flugzeug A350 gegen den neuen Verkaufsrenner 787 Dreamliner von Boeing antreten. Die beiden Airbus-Konzernmütter EADS und BAE Systems haben das Projekt bewilligt. Das A350-Programm verspricht ein gutes Geschäft zu werden, sagten die beiden Chefs von EADS, Tom Enders und Noel Forgeard, am Donnerstag nach einer Sitzung des Verwaltungsrates. Vom A350 sind zwei Versionen geplant: Der A350-800 soll maximal bis zu 16.300 Kilometer weit fliegen können und in seinen drei Klassen Platz für 253 Passagiere bieten. Der A350-900 kann knapp 300 Fluggäste bei einer kürzeren Reichweite von 13.900 Kilometern befördern.
Marktstart 2010
EADS und BAE Systems gehen davon aus, dass der Markt für ein derartiges Flugzeug auf 20 Jahre gerechnet 3.100 Maschinen umfassen könnte. Der Listenpreis für einen A350 Maschine beträgt je nach Version zwischen 153,5 und 170,5 Mio. Dollar (zwischen 127,3 und 141 Mio. Euro). In der Regel gewähren Flugzeugbauer aber Rabatte. Airbus will 4,35 Mrd. Euro in den A350 investieren.
Streit EU-USA
Ursprünglich war der A350 als Langstrecken-Version des A330 geplant. Inzwischen ist der A350 nach Angaben von Airbus aber zu 90 Prozent ein neu entwickeltes Flugzeug. Airbus setzt neue Materialien ein, um das Gewicht zu verringern: Neben Aluminium-Lithium-Legierungen für die Hülle sollen die Tragflächen vorwiegend auf Basis Kohlefaser-verstärkter Kunststoffe gefertigt werden. Damit soll der A350-800 bei den Betriebskosten pro Passagier acht Prozent unter vergleichbaren Flugzeugen liegen, der A350-900 sogar bis zu elf Prozent. Zunächst werden ausschließlich Triebwerke des US-Konzerns General Electric zum Einsatz kommen. Mitte 2011 kommt Rolls Royce hinzu.