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E-Card: Welche Vorteile im europäischen Ausland?

Wer im EU-Raum auf Reisen gehen will, ist mit der E-Card bzw. deren Rückseite, der Europäischen Krankenversicherungskarte (EKVK), prinzipiell geschützt. Zu beachten ist aber, ob diese auch wirklich gültig ist.

Das Gültigkeitsdatum richte sich nach der Dauer der Versicherungszeit, teilte Volker Schörghofer vom Hauptverband der Sozialversicherungsträger heute, Mittwoch, in einer Pressekonferenz in Wien mit.

Die EKVK ist im EU-Ausland sowie in Norwegen und der Schweiz gültig. Die darauf befindlichen Daten sind optisch vom behandelnden Arzt zu lesen – es handelt sich bei der EKVK um „kein Österreich-Spezifikum“, so Schörghofer, sondern um eine verpflichtende europäische Vereinbarung. Vor dem Reiseantritt sollte jedoch unbedingt das Ablaufdatum, das rechts unten auf der Karte abzulesen ist, überprüft werden. Je länger der Karteninhaber in der Vergangenheit versichert war, desto länger ist auch die EKVK gültig. Ist der Inhaber jedoch erst seit kurzem versichert, sind anstelle des Ablaufdatums nur einige Sterne abgedruckt. Das bedeutet, dass die EKVK nicht gültig ist. In diesem Fall muss beim Krankenversicherungsträger eine Bescheinigung als provisorischer Ersatz angefordert werden. Auch außerhalb des EU-Raumes muss weiterhin ein Auslandsbetreuungskrankenschein angefordert werden.

Ein anderes Einsatzgebiet der E-Card ist ein laufendes Pilotprojekt in Salzburg, der „Arzneimittel-Sicherheitsgurt“. Er soll im kommenden Jahr auch in anderen Bundesländern eingeführt werden. Dabei werden die Apotheken vernetzt und mit Hilfe der E-Card alle rezeptfreien und rezeptpflichtigen Medikamente eines Patienten für die Dauer der Einnahme gespeichert. „Das System wird nur auf ausdrücklichen Wunsch des Patienten angewendet“, erklärt Schörghofer. Es könne aber einen großen Sicherheitsfaktor darstellen, da so Wechselwirkungen, Doppelmedikationen und ähnliches geprüft und verhindert werden können. Oftmals werden die Wechselwirkungen unterschätzt, „wirklich sicher ist es erst dann, wenn alle Medikationen erfasst werden“, so Schörghofer.

Die Daten selbst werden nicht auf der E-Card gespeichert, diese dient nur Schlüssel zur Medikationsdatenbank. Noch halte sich die Mitarbeit der Salzburger Ärzte in Grenzen, Schörghofer sei aber überzeugt, dass diese das System annehmen werden, da auch die Kommunikation zwischen Ärzten und Apothekern so verbessert und vereinfacht werden könne.

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