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E-Card: Ärztekammer fordert Überprüfung

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Die Wiener Ärztekammer forderte eine objektive Beurteilung und fachliche Überprüfung des derzeit laufenden Probebetriebs der E-Card im Burgenland - Wiener Ärzte wollen keine „Chaoten-Card“.

„Diese Überprüfung wird Zeit in Anspruch nehmen, und da eine Überprüfung bis jetzt weder angedacht noch durchgeführt wurde, kann mit der Ausrollung der E-Card in Wien auch noch nicht begonnen werden. Wir erwarten uns, dass der Hauptverband den Zeitplan sowohl an die Bedürfnisse der Wiener Ärztinnen und Ärzte als auch an jene der Patienten anpasst“, betonten der Wiener Ärztekammerpräsident Walter Dorner und sein Vizepräsident Johannes Steinhart am Sonntag in einer Aussendung. Nach den Plänen des Hauptverbandes sollte Ende Mai mit der österreichweiten Ausgabe der E-Card als elektronischem Krankenscheinersatz begonnen werden.

Die Wiener Ärztekammer stehe für eine geordnete und bestens vorbereitete Einführung der E-Card. „Patienten und Ärzte sollen nicht noch einmal unter dem schlechten Projektmanagement des Hauptverbands leiden müssen. Für die Einführung einer Chaoten-Card stehen wir in Wien nicht zur Verfügung“, betonten Steinhart und Dorner. „Scheinbar zählt für den Hauptverband die strikte Einhaltung des Zeitplans mehr als eine ordentliche und vor allem funktionierende Abwicklung des Projekts E-Card.“ Wenn man Zeitpläne trotz auftretender Probleme und ohne Rücksicht auf Patienteninteressen um jeden Preis einhalten wolle, werde der Hauptverband mit der E-Card genauso Schiffbruch erleiden wie mit der Chefarztpflicht und der Ambulanzgebühr, prophezeite die Wiener Ärztekammer.

Heftige Kritik übte Dorner an Hauptverbands-Generaldirektor Josef Kandlhofer, weil dieser die Bedenken der Ärztekammer zuletzt vom Tisch gewischt hatte. „Anstatt, wie in einem partnerschaftlichen Verhältnis üblich, die Probleme der Wiener Ärztinnen und Ärzte ernst zu nehmen und ein drohendes Chaos zu verhindern, will Kandlhofer entgegen den begründeten Bedenken der Ärzte einfach ein unfertiges Projekt durchziehen“, kritisierte der Wiener Ärztekammerpräsident. Er erwartet sich für die nächste Gesprächsrunde kommenden Dienstag ein ernst zu nehmendes Problembewusstsein seitens des Hauptverbands. „Unsere Bedenken mit Empörung zurückzuweisen, wie dies Kandlhofer getan hat, ist eindeutig zu wenig für einen Topmanager eines solch bedeutenden Projekts, wie die E-Card eines ist.“ Vorhandene Probleme müssten gelöst und nicht einfach weggeschoben werden, so der Wiener Ärztechef.

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