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Dutzende Tote bei Bombenanschlag auf Polizeicamp in Libyen

Bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeischule in Libyen sind nach amtlichen Angaben mindestens 47 Menschen getötet und 118 weitere verletzt worden. Der Sprengsatz sei in einem Lastwagen versteckt gewesen und vor einer Polizeischule explodiert, erklärte der Bürgermeister der Mittelmeerstadt Zliten am Donnerstag.


Während Krankenhaus-Mitarbeiter zunächst von 65 Toten sprachen, gab der Leiter des Krisenstabs im Gesundheitsministerium die Zahl der Toten später mit 47 an. Zeugen berichteten, Anrainer hätten Verletzte in Rettungswagen und Privatautos in die nahegelegene Stadt Misrata gebracht. Viele hätten Splitterwunden erlitten. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag.

Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini erklärte, einmal mehr trauerten die Libyer um Opfer eines Attentats. Das Volk habe “Frieden und Sicherheit verdient” und nun die Chance, seine Spaltung zu überwinden, erklärte sie mit Bezug auf ein ausgehandeltes Friedensabkommen. Es müsse so schnell wie möglich eine Regierung der nationalen Einheit gebildet werden. Zwischen den Konfliktparteien vermittelt etwa der deutsche UN-Sondergesandte Martin Kobler.

Nach dem Ende der Herrschaft des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi, der 2011 mit Hilfe der NATO gestürzt wurde, versinkt Libyen im Chaos. Zwei Regierungen kämpfen um die Herrschaft. Zudem bekämpfen sich zahlreiche Milizen. Von den Zuständen profitiert die Extremistenmiliz “Islamischer Staat” (IS), die Ölanlagen angegriffen und Gaddafis Geburtsstadt Sirte eingenommen hat.

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