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Dutzende Robbenbabys an Virus gestorben

Dänemark - Auf der Ferieninsel Anholt sind 41 Robbenbabys an einer Viruskrankheit gestorben. Nach Behördenangaben befanden sich mehrere tausend weitere Tiere in Gefahr, sollten sich die Erreger weiter ausbreiten.

Es bestehe aber Hoffnung, dass ältere Tiere immun gegen das Virus seien, sagte ein Behördenvertreter. Er kündigte weitere Tests an.

Anholt liegt zwischen Dänemark und Schweden und beheimatet zahlreiche der etwa 12.000 Robben aus der Region. Skandinavische Experten haben sich unterdessen optimistisch über den wahrscheinlichen Verlauf der aktuellen Epidemie der Seehund-Staupe in Nord- und Ostsee geäußert. In Kopenhagen sagte der zuständige Sprecher des Naturschutzamtes Henrik Lykke Sorensen: „Wir glauben eigentlich, dass es nicht so schlimm kommen wird wie die beiden letzten Male.“ Bei ähnlichen Epidemien 1988 und 2002 waren jeweils um die Hälfte des gesamten Seehundbestandes im nördlichen Europa verendet.

Sorensen nannte als wichtigsten Grund für eine wahrscheinlich begrenzte Ausbreitung der dritten Epidemie in knapp 20 Jahren, dass die ausgewachsenen Seehunde über ausreichend Abwehrkräfte im Körper verfügten. Auch helfe der relativ späte Ausbruch bei der Eindämmung, weil die derzeit eng in Kolonien zusammenliegenden Tiere sich nun wieder voneinander trennen und eine zentrale Ansteckungsquelle damit wegfalle.

Der führende schwedische Robbenexperte Tero Härkönen vom Naturhistorischen Museum in Stockholm vermutete, dass mehr als 50 Prozent des Seehundbestandes in Skandinavien sowie den Niederlanden und Deutschland weiterhin immun gegen das Virus seien. „Wahrscheinlich wird es deshalb diesmal gar nicht den großen Ausbruch geben“, erklärte Härkönen in der Zeitung „Dagens Nyheter“.

Auch am Montag hatten die dänischen Behörden noch keine Ausbreitung der Epidemie über Anholt hinaus entdeckt. Beide Seuchen 1988 und 2002 hatten ebenfalls hier begonnen. Die Bestände erholten sich danach wieder überraschend schnell und gelten derzeit mit 15.000 Tieren als normalisiert.

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