Duty-Free-Einkäufe in Wiener UNO-City: Botschaftsmitarbeiter vor Gericht

Wie die stellvertretende Gerichtssprecherin Elisabeth Reich der APA auf Anfrage mitteilte, soll er im Jahr 2018 insgesamt acht Mal mit gefälschten Unterlagen Alkohol und Zigaretten gekauft haben.
Es drohen drei Jahre Haft wegen Betrugs
In der UNO-City dürfen nur Diplomaten der Vertretungen bei den Vereinten Nationen einkaufen. Der Mann, ein österreichischer Staatsbürger, soll eine Akkreditierung bei der slowenischen UNO-Vertretung vorgetäuscht haben und auch "Verbalnoten gefälscht" haben, sagte die Sprecherin. Ihm drohen nun bis zu drei Jahre Haft wegen Betruges. Der Gesamtwert der von ihm eingekauften Waren sei weniger als 5.000 Euro.
Jahreskontingent für den Einkauf von Zigaretten ausgeschöpft
Die slowenische Tageszeitung "Delo" hatte am Wochenende berichtet, dass die Angelegenheit durch einen Alarm seitens der Vereinten Nationen aufgeflogen sei. Diese habe der slowenischen Vertretung mitgeteilt, dass ihr Jahreskontingent für den Einkauf von Zigaretten (10.000 Stück) ausgeschöpft worden sei. Nach Recherchen sei man dann zum Angeklagten gelangt, der von Jänner bis Oktober 2018 insgesamt acht Einkäufe im UNO-Shop absolvierte.
Laut dem Zeitungsbericht gab der Angeklagte an, im Auftrag der Botschaft gehandelt zu haben. Die eingekauften Waren seien etwa zu Repräsentationszwecken verwendet worden. Der Einkauf sei möglich gewesen, weil der Mann eine Akkreditierung unerlaubt verlängert habe, die noch aus jener Zeit stammte, als die slowenische Botschaft auch bei den Vereinten Nationen in Wien akkreditiert war. Mittlerweile gibt es eine eigene slowenische Vertretung bei den internationalen Organisationen in Wien.
(APA/Red)