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Durchschnittlich zwei Tunnel-Unfälle pro Woche

KFV (Kuratorium für Verkehrssicherheit) analysiert Tunnelunfälle: 5 Prozent aller Unfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen sind Tunnelunfälle. Zwei Drittel der Tunnelunfälle sind im Richtungsverkehr (Auffahrunfälle).

 

Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre – 2001 bis 2010 – zeigt sich, dass in Österreich pro Jahr durchschnittlich 112 Tunnelunfälle mit Personenschaden auf Autobahnen und Schnellstraßen verzeichnet werden. Jährlich werden durchschnittlich acht Verkehrsteilnehmer bei diesen Unfällen getötet und 186 verletzt“, erläutert Armin Kaltenegger, Leiter des Bereiches Normen & Recht im KFV.Durchschnittlich sind das mehr als zwei Tunnelunfälle pro Woche auf Autobahnen und Schnellstraßen. Die meisten Tunnelunfälle auf Autobahnen und Schnellstraßen ereigneten sich an Samstagen und im August.

 

In den letzen zehn Jahren ereigneten sich im Bundesland Wien 147 Tunnelunfälle mit Personenschaden auf Autobahnen und Schnellstraßen, wobei 201 Menschen verletzt wurden und drei starben.

 

Sowohl in Gegenverkehrs- als auch in Richtungsverkehrstunnels kamen Auffahrunfälle (“Unfälle im Richtungsverkehr”) am häufigsten vor. Unfälle mit nur einem Beteiligten machten knapp ein Viertel der Unfälle aus, allerdings starb dabei die Hälfte aller Verkehrstoten im Tunnel.

Das Portal ist die heikelste Stelle eines Tunnels

 

Die Unfallrate ist sowohl bei Gegen- als auch Richtungsverkehrstunnels beim Portal am höchsten und bei beiden Arten fällt auch der hohe Anteil der Alleinunfälle im Portalbereich auf. Kritisch ist vor allem bei Tunnels mit Gegenverkehr der so genannte “Vor- und Nachlauf” – damit ist der etwa 250 Meter lange Bereich vor dem Portal und nach der Tunnelausfahrt gemeint. Im Vorlauf wird der Richtungsverkehr in den Gegenverkehr übergeleitet. Die damit zusammenhängende Geschwindigkeitsreduktion scheinen viele Autofahrer nicht im Griff zu haben: Zu geringe Abstände, Rückstaus und Missachtung der Tunnelampel sind hier häufige Fehler die zu Auffahrunfällen in der Einfahrt (50 bis 150 Meter nach dem Portal) führen.

 Die Analyse der Tunnelunfälle zeigt, dass nicht der Tunnel an sich, sondern die oft niedrige Verkehrsmoral das Hauptproblem ist: Jeder zweite Tunnelunfall ist auf zu geringen Sicherheitsabstand zurück zu führen und viele Unfälle ließen sich vermeiden, indem man einfach vom Gas geht. „Da zu hohe Geschwindigkeiten vor allem im Vorlauf und Portalbereich ein Problem sind, bieten sich etwa 250 Meter vor dem Tunnel Section Control Anlagen an. Abstandsmessgeräte und Radargeräte sind eine alternative Lösung“, erläutert Kaltenegger das Sicherheitspotential. Um die Folgen von Alleinunfällen im Portalbereich abzuschwächen, könnten Anpralldämpfer zum Einsatz kommen. 

 Das richtige Verhalten der Fahrzeuglenker im Tunnel kann über Leben und Tod entscheiden:

  • Schalten Sie vor Einfahrt in den Tunnel das Licht ein.
  • Halten Sie sich an die Geschwindigkeitslimits und den notwendigen Sicherheitsabstand.
  • Beachten Sie die Überholverbote, keinesfalls wenden oder rückwärts fahren.
  • Im Tunnel darf nur im Notfall angehalten werden.

Richtiges Verhalten im Tunnel

Sicherheitsrisiko Verkehrsmoral

Zwei Drittel der Tunnelunfälle sind Auffahrunfälle

Tunnelunfälle in Wien

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