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Duhalde ruft zur Einigkeit auf

Der neue argentinische Präsident Eduardo Duhalde hat in einer Fernsehansprache angesichts der schweren Krise des Landes zur Einigkeit aufgerufen.

Alle gesellschaftlichen Kräfte, die Politik, die Gewerkschaften und die Unternehmerverbände, müssten sich gemeinsam unter Beteiligung der Kirche und der Vereinten Nationen auf „neue Fundamente der Arbeit“ verständigen, sagte der Peronist am Montag.

Seit seinem Amtsantritt am 1. Jänner bemüht sich Duhalde, den völligen finanziellen Zusammenbruch des hochverschuldeten Landes zu verhindern und die sozialen Unruhen in den Griff zu bekommen. Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte er die seit zehn Jahren bestehende Dollarbindung des Peso aufgehoben und zugleich verfügt, dass in Dollar abgeschlossene Verträge künftig in Peso zu begleichen sind.

Um den drohenden Zusammenbruch des Bankensystems abzuwenden, verschärfte er außerdem die noch von dem früheren Präsidenten Fernando de la Rua angeordnete teilweise Einfrierung von Bankguthaben weiter. De la Rua war unter dem Eindruck blutiger Unruhen kurz vor Weihnachten zurückgetreten.

Der Mangel an Bargeld droht die Wirtschaft nach fast vier Jahren Rezession jedoch endgültig zu erdrosseln. Einen Plan zur Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise legte Duhalde bisher nicht vor. Auch Wirtschafts- und Finanzexperten sind in der Frage zerstritten, wie Argentinien wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden soll.

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