Der amerikanische Originaltitel “The Sorcerers Apprentice” geht laut Produktionsnotizen auf Goethes Gedicht “Der Zauberlehrling” zurück. Tatsächlich wird die berühmte Szene des Gedichts nun in einer Hollywood-Version umgesetzt: Der junge Magier Dave (Jay Baruchel) will sich Besen zu Diensten machen, um sein Labor nicht selbst putzen zu müssen – doch er verliert die Kontrolle über die Geister, die er rief. Erst das Einschreiten seines Meisters (Cage) entschärft die Situation.
Der deutsche Filmverleih war sensibel genug, die Übersetzung nicht in die Goethe-Tradition zu stellen, sondern als “Duell der Magier” zu entschärfen. Denn der Film eignet sich weder zum Klassiker, noch weiß er die Mittel seiner Kunstform geschliffen zum Ausdruck zu bringen. “Duell der Magier” ist ein beliebiges Kinoprodukt mit der Halbwertszeit einer Popcornpackung. Die Idee zur Story wirkt wie von Harry Potter abgekupfert: Ein zehnjähriger Bub erfährt wie aus dem Nichts, dass es Zauberer gibt und ihm selbst Großes bevorsteht. Jahre später wird ihm gesagt, er sei der Auserwählte. Nur er könne das Böse in einem finalen Kampf besiegen.
Um nicht zu sehr in den Verdacht eines Harry-Potter-Plagiats zu kommen, siedeln die Filmemacher den Hauptteil der Handlung im New York der Gegenwart fernab von Zauberinternaten an. Die Hauptfigur Dave Stutler ist, wie sein Nachname in Anlehnung an das Wort Stottern (englisch: to stutter) schon sagt, nicht immer Herr der Worte. Er ist ein “Nerd” – eine Art Streber – der allein physikalische Experimente macht, anstatt unter jungen Leuten zu sein. Es ist die alte Geschichte vom verkannten Außenseiter, der plötzlich zu Höherem berufen ist. Jay Baruchel spielte bisher in derbem Klamauk wie “Fanboys” oder “Beim ersten Mal” mit; “Duell der Magier” ist seine erste Hauptrolle in einer großen Hollywoodproduktion.
Handwerklich ist das Fantasy-Actionspektakel solide gemacht. Die computergenerierten Bilder und Spezialeffekte mit fliegenden Statuen und Insekten-Dämonen sind ansehnlich, die Hintergrundmusik ist pompös – und wie bei Bruckheimer üblich jagen PS-strotzende Sportwagen über den Asphalt. Ziemlich aufgesetzt wirken im Endkampf-Tamtam zwei Lovestorys. Fantasievolle Magie? Fehlanzeige. Allerdings könnten böse Mächte im Spiel gewesen sein, die auch noch Monica Bellucci (“Matrix”) in einer winzigen Nebenrolle in das Fantasy-Einerlei hineingezaubert haben.