Schon im Training fiel eine Vorentscheidung zur Vertagung des Championats auf das große Finale in Hockenheim in zwei Wochen: Der Tabellenführer schied nach einem Reifenpoker überraschend bereits in der ersten Qualifying-Phase aus und musste sich mit dem 16. Startplatz begnügen. Scheider: Wir mussten innerhalb von Sekunden eine Entscheidung treffen, welche Reifen wir aufziehen. Wir entschieden uns, nicht zu wechseln, damit hatten wir die falschen Pneus zum falschen Zeitpunkt auf dem Auto. Scheider fabrizierte dann im Rennen erneut einen seiner bekannten Blitzstarts. Im zweiten Umlauf fand man ihn schon auf Position neun. In der 21. Runde ereilte Scheider links hinten ein Reifenschaden, der glücklicherweise zwei Kurven vor der Boxeneinfahrt passierte, womit Timo relativ wenig Zeit verlor. Überhaupt ereilte das gesamte Audi-Team Reifenprobleme: Die Ingenieure waren mit fünf Pneuplatzern konfrontiert.
Audis Reifenprobleme
Am schlimmsten betraf es den Scheider-Teamkollegen Mattias Ekström. Der Schwede lag in Führung, ehe sich sein linker Hinterreifen verabschiedete, er sich nach dem Radwechsel nur auf Rang elf wiederfand. Hingegen wahrte Mercedes-Pilot Gary Paffett seine noch intakten Titelchancen perfekt: Der Brite holte sich in einem in der Schlussphase hochdramatischen Rennen seinen 13. DTM-Sieg vor den weiteren Stern-Fahrern Paul Di Resta, Bruno Spengler, Jamie Green und Ralf Schumacher. Scheider querte als Sechster und somit bester Audianer die Ziellinie. Wie schon im Vorjahr geht nun Scheider mit etwas Zittern ins Finale, denn Gary Paffett hat den 14-Punkte-Rückstand halbiert. Scheider bleibt dennoch optimistisch: Sieben Punkte Vorsprung sollten eigentlich ausreichen, denn in Hockenheim sollte es wieder besser laufen.