Drohung mit „Selbstverteidigungsmaßnahmen“
Nordkorea geht gegenüber der internationalen Gemeinschaft weiter auf Konfrontationskurs. Sollten dem Land wegen des Rückzugs aus dem Atomwaffensperrvertrag Sanktionen auferlegt werden, will Pjöngjang „stärkere Selbstverteidigungsmaßnahmen“ ergreifen.
Nordkorea bestritt am Sonntag, jemals einem US-Gesandten gegenüber die Existenz eines geheimen Atomwaffenprogramms eingeräumt zu haben. „Die Behauptung, dass wir zugegeben haben, Atomwaffen zu entwickeln, ist eine Erfindung der Vereinigten Staaten“, schrieb die staatliche nordkoreanische Zeitung „Rodong Sinmun“ in einem Kommentar, den die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap veröffentlichte. Das Blatt machte die USA für die gegenwärtige Krise verantwortlich und warnte: „Wenn die Vereinigten Staaten sich ihrer Verantwortung entziehen und uns herausfordern, werden wir die Festung der Imperialisten in ein Flammenmeer verwandeln.“ Kein noch so entsetzlicher Gegner sei vor den Waffen Nordkoreas sicher. Die US-Regierung hatte im Oktober bekannt gegeben, Pjöngjang habe während des Besuchs von Unterstaatssekretär James Kelly eingestanden, ein Programm zur Produktion von Atomwaffen zu unterhalten. Dies bedeute den Bruch eines 1994 mit den USA geschlossenen Abkommens. Als Reaktion stellte Washington die damals vereinbarten Öllieferungen an Nordkorea ein. Die Führung in Pjöngjang hatte am Freitag unter heftigen internationalen Protesten den Ausstieg aus dem Atomwaffensperrvertrag verkündet. Am Samstag drohte Nordkorea mit einer Wiederaufnahme seiner Raketentests.