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Droht Explosion des Verkehrsaufkommens?

Symbolfoto &copy apa
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Düsterer Ausblick auf das Jahr 2035 - Verkehrsaufkommen könnte sich drastisch erhöhen - Gegenmaßnahmen City-Maut und weniger Straßenausbau?.

Bis 2035 könnte der Autoverkehr in der „Vienna Region“ um bis zu 91 Prozent zunehmen. Dies prognostiziert eine Studie, die vom Institut für Verkehrswesen an der Universität für Bodenkultur ausgearbeitet und am Freitag präsentiert wurde. Zeitgleich mit der Trenderhebung wurde ein Maßnahmenkatalog vorgestellt, wie die Steigerungsraten zumindest gebremst werden können.


Erstellt wurde die Studie unter der Leitung von Gerd Sammer und finanziert vom Ölkonzern Shell, „allerdings ohne Ergebnisse in eine bestimmte Richtung zu beeinflussen“, betonte Österreich- Generaldirektor Brockenhoff. Bei der Prognose für 2035, die auf heutiger Basis berechnet wurde, nähme der Anteil des motorisierten Individualverkehrs an der Gesamtverkehrsleistung von jetzt 34 auf 45 Prozent zu, während sich der öffentliche Nahverkehr zeitgleich von 35 auf 29 Prozent reduziert. Zwar können Schadstoffe wie Rußpartikel auf Grund modernerer Technologien um 77 Prozent gesenkt werden, jedoch würden die Treibhauseffekt verstärkenden CO2-Emissionen um 67 Prozent in die Höhe schnellen.

“Amerikanische Verhältnisse” in Wien


Die Studie geht von der Annahme aus, dass sich um Wien ein so genannter Speckgürtel herausbildet, in dem sich Teile der niederösterreichischen Bevölkerung konzentrieren. Hier müsse man dann von „amerikanischen Verhältnissen“ ausgehen, befürchtete Sammer, nach denen „jeder Lenkfähige“ ein Auto zur Verfügung hat. Aber auch in der Bundeshauptstadt würde der Pkw-Besitz um beinahe ein Drittel zunehmen. Eine Folge davon sei, dass die Stauzeiten in der Bundeshauptstadt exorbitante Steigerungen erführen.


Notwendig sei deshalb die „Kostenwahrheit im Verkehr“, forderte der Fachmann. So müsse nach seinem Maßnahmenkatalog jeder gefahrene Kilometer flächendeckend in Wien zwischen vier und acht Cent kosten. Weitere Punkte der Gegensteuerung sind der Ausbau des öffentlichen Verkehrs und Anreize für alternative Kraftstoffe.

Schicker zeigt sich reserviert


Eher reserviert äußerte sich Wiens Verkehrsstadtrat Schicker zu den Ergebnissen. Allerdings seien die Schlussfolgerungen der Studie ein Warnsignal, dass man Mobilität und Umwelt in Einklang bringen muss, so Schicker.


Redaktion: Elisabeth Skoda

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