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Drogenhändlerring mit Stützpunkt in Mailänder Kloster zerschlagen

Die italienische Polizei hat einen Drogenhändlerring mit Verbindungen nach Südamerika zerschlagen, der seinen Stützpunkt in einem Kloster im Zentrum Mailands hatte. 33 Personen wurden verhaftet. Zu ihnen zählen auch zwei einflussreiche Mitglieder der 'Ndrangheta, dem kalabresischen Arm der Mafia. 80 Personen wurden angezeigt und 30 Kilo Kokain beschlagnahmt.

Als Spitze der Suchtgiftbande fungierte ein Südamerikaner, der als Portier in dem Kloster in Mailand arbeitete. Er organisierte die Reisen der Drogenhändler, die Kokain aus Südamerika nach Italien brachten. Unter dem Vorwand, sie würden als Pilger das Kloster besuchen, versteckten sie dort die Drogen, berichteten die Ermittler. Die Ordensschwestern, die im Kloster leben, ahnten nicht von den illegalen Geschäften.

Drei Jahre lang dauerte die Untersuchung gegen den Drogenhändlerring. Die Organisation hatte unter anderem eine Gesellschaft gegründet, die angeblich die Fischerei in afrikanischen Ländern entwickeln wollte und deswegen auch Finanzierungen von der Welternährungsorganisation FAO erhalten hat.

Die festgenommenen Mafiosi sind Giuseppe Vottari und sein Sohn Domenico. Sie gehören dem einflussreichen Clan Pelle-Vottari an. Eine Blutfehde zwischen den ‘Ndrangheta-Familien Pelle-Vottari und Nirta-Strangio führte Mitte August 2007 zum Massaker von Duisburg, bei dem sechs Italiener getötet worden waren.

Laut der Polizei ist die Zerschlagung des Drogenhändlerrings ein harter Schlag gegen den Kokainhandel im norditalienischen Raum. Die Dealer hatten enge Verbindungen zu zwei kolumbianischen Kartellen.

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