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Drogenfahnder mischte fleißig mit

Symbolfoto &copy Bilderbox
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Im Wiener Landesgericht steht ein Kriminalbeamter vor dem Richter, dem Beteiligung an Suchtgiftgeschäften, Missbrauch der Amtsgewalt und Verletzung des Amtsgeheimnisses vorgeworfen wird.

Der 43-Jährige soll zwei mit Haftbefehl gesuchte Männer gedeckt, Fahndungsmaßnahmen verraten und bei Drogen-Deals „mitgeschnitten“ haben. Er soll auch den Import von 108 Kilo Cannabisharz mitgeplant haben.

EKIS-Daten weitergegeben

In seiner Haftverhandlung gab der Beamte am Dienstag zu, personenbezogene Daten aus dem Elektronischen Kriminalpolizeilichen Informationssystem (EKIS) weiter gegeben zu haben. Der Kriminalist hatte zunächst im Kommissariat Meidling und später im Kriminalkommissariat (KK) West seinen Dienst versehen.

Laut Anklage lernte der Kriminalbeamte Anfang 2002 Roman E. kennen, der wegen Suchtgifthandels neun Vorstrafen aufweist. Er führte diesen als Vertrauensperson, und E. bekam von der Polizei auch „Zundgeld“. Von den 2.500 Euro soll sich der 43-jährige Polizist gleich einmal 300 Euro für seine damit verbundenen Aufwendungen einbehalten haben.

Beamte deckte entfohenen Häftling

Im Herbst 2002 machte der Polizist über E. Bekanntschaft mit dem elf Mal vorbestraften Johann Z. Dieser war am 7. Juli 2001 aus der Strafhaft geflohen und wurde seither steckbrieflich gesucht, was der Gesetzeshüter angeblich von Anfang an wusste. Weil er sich von Z. aber wesentliche Informationen erwartete, deckte er diesen.

Mit Roman E. wiederum soll der umtriebige Polizist laut Anklageschrift den Import von 108 Kilogramm Cannabisharz aus Spanien geplant haben. Den Transport übernahm E’.s Bruder, der an der spanisch-französischen Grenze festgenommen wurde.

Festnahme vor über einem Jahr

Am 3. Dezember 2003 wurden E. und Z. festgenommen. Der Polizist versuchte Ermittlungen zufolge, die Männer dazu zu bringen, nichts über ihn preiszugeben.

Der zu den Hauptvorwürfen nicht geständige Beamte wird von den Ergebnissen eines Lauschangriffs und umfangreichen Telefonüberwachungsprotokollen belastet. Es gibt auch zahlreiche Zeugenaussagen, die die Anklage stützen.

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