Die Möglichkeiten des Internet schätzte Thomas P. ganz besonders: Der 40-jährige Wiener lebte eigenen Angaben zufolge seit 2001 ausschließlich vom Verkauf so genannter weicher Drogen. Wenn ihm das Suchtgift ausging, bestellte er einfach per Mouseklick bei seinen in den Niederlanden wohnhaften Lieferanten Nachschub, der ihm prompt von eigens angeheuerten Kurieren zugestellt wurde. Bis zum Oktober 2004 gelangten so 335 Kilogramm Haschisch und 75 Kilogramm in seine Hände, die er Gewinn bringend verkaufte. Am Donnerstag folgte das gerichtliche Nachspiel.
Viereinhalb Jahre Haft
Ein Schöffensenat (Vorsitz: Martina Krainz) verhängte über den Dealer, der sowohl fixe Abnehmer als auch zahlreiche Laufkunden hatte, viereinhalb Jahre Haft. Außerdem wurden von seinem Konto 65.430 Euro abgeschöpft – für das Gericht eindeutig Einnahmen aus seinen Drogen-Geschäften, da Thomas P. keiner sonstigen Arbeit nachging.
Um eine bürgerliche Existenz vorzutäuschen, hatte er sich zum Schein als Angestellter bei einer Firma angemeldet. Sein Gehalt von monatlich 830 Euro finanzierte er sich aber selbst.
Guter “Geschäftsgang”
Seine Geschäfte gingen derart gut, dass ihm seine Wohnung bzw. das Kellerabteil für das benötigte Haschisch zu klein wurden. Er bunkerte das Gift daher auch im Keller seiner Lebensgefährtin und in der Bleibe eines guten Bekannten, der ausgerechnet als Sporttrainer tätig ist und in seiner Sparte sogar auf den Gewinn eines WM-Titels verweisen kann.
Das Urteil ist rechtskräftig. Der bisher unbescholtene Thomas P. nahm seine Strafe an.