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Drogendealer nach fünf Jahren Flucht erwischt

Symbolfoto |&copy APA
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Verdächtiger in Spanien festgenommen - Kooperation zwischen Wiener Kriminaldirektion 3, Bundeskriminalamt und spanischen Behörden - Beamte hängten sich an Kontaktmann des Verdächtigen.

Völlig überrascht, dass man ihm nach fünf Jahren auf der Flucht doch auf die Schliche gekommen ist: So präsentierte sich nach Angaben von Bundeskriminalamt und Wiener Polizei der 48-jährige Wiener Heinz L. am gestrigen Dienstag bei seiner Festnahme durch Beamte der spanischen Policia Nacional und Zielfahnder des Bundeskriminalamtes im Raum Alicante. Der Mann steht im Verdacht, in den Jahren 1998 und 1999 mehr als zwei Kilogramm Kokain von Südamerika nach Österreich geschmuggelt und hier verkauft zu haben.

Im November 1999 stellte das Wiener Landesgericht einen Haftbefehl gegen Heinz L. aus, der sich daraufhin ins Ausland absetzte. Beamte der Fahndungsgruppe der Wiener Kriminaldirektion 3 (in der die kriminalpolizeilichen Assistenzdienste zusammengefasst sind, Anm.) starteten langwierige Ermittlungen, wie Oberstleutnant Wolfgang Haupt, Leiter der Dienststelle, zur APA sagte.

Telefone wurden überwacht

Mit Frau und Kind siedelte sich der Verdächtige unter dem Namen seines Bruders in Spanien an. Die Wiener Fahnder hängten sich unterdessen an Bekannte und Verwandte des 48-Jährigen. Über richterlichen Auftrag ließen sie auch Telefone überwachen. Als eine dieser Kontaktpersonen einen Flug nach Spanien buchte, saßen die Beamten mit im Flugzeug.

Die Hoffnung, dass Heinz L. seinen Kontaktmann gleich am Flughafen abholen würde, erfüllte sich für die Zielfahnder des BK nicht, wie deren Leiter Oberstleutnant Helmut Reinmüller sagte. Über rund 50 Kilometer observierten sie den Mann daraufhin in Zusammenarbeit mit der Policia Nacional bis zum Haus des mutmaßlichen Drogenhändlers in La Nucia. Als Heinz L. am Abend dann mit Frau und Kind wegfuhr, griffen die Fahnder zu. Der 48-Jährige war völlig überrascht, gab aber auch zu diesem Zeitpunkt die Rolle seines Bruders nicht auf und weigerte sich, Fingerabdrücke abzugeben.

Warten auf Auslieferung nach Österreich

Heinz L. wurde in die Haftanstalt im Touristenort Benidorm gebracht, wo er auf seine Auslieferung nach Österreich wartet. Frühestens in vier Wochen ist es so weit.

Sowohl Haupt als auch Reinmüller betonten die hervorragende Zusammenarbeit der beiden Dienststellen und mit den spanischen Kollegen. Haupt unter Verweis auf den Fall Peter Rosenstingl: „Auch wenn es manchmal sehr lange dauert, immer wieder feiern wir solche Erfolge.“ In regelmäßigen Abständen suchen daher die Leute der Kriminaldirektion 3 nach neuen Ansätzen in älteren Akten.

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