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Drogendealer mit Stoff um 700.000 Euro festgenommen

Der Polizei gelang ein großer Coup durch die Festnahme einer Bande, die in Wien, Nieder- und Oberösterreich mit knapp zehn Kilogramm Drogen gedealt hatte.

Eine Bande von Heroin-Händlern hat das niederösterreichische Landeskriminalamt (LKA) ausgehoben. Insgesamt zehn Mitglieder wurden von 11. bis 13. Jänner in Wien festgenommen. Sie sollen seit vergangenem Oktober 9,5 Kilogramm Heroin und 1.600 Substitol-Kapseln verkauft haben. Gemeinsam mit den sichergestellten Drogen betrage der Straßenverkaufswert rund 700.000 Euro, berichtete die Sicherheitsdirektion am Mittwoch.

Die Gruppe, die aus einem 33-jährigen serbischen Haupttäter, drei bulgarischen Schmugglern (31, 33 und 41 Jahre alt) und sechs Subdealern im Alter von 24 bis 39 Jahren aus Österreich und der Slowakei bestand, soll in Wien, in St. Pölten und Umgebung sowie in Oberösterreich in den Regionen Linz und Haid aktiv gewesen sein. Das verkaufte Heroin wurde aus Sofia nach Wien geschmuggelt und in Rudolfsheim-Fünfhaus an den Haupttäter übergeben.

Der 33-Jährige dürfte die Suchtmittel dann an die sechs Subdealer weitergegeben haben. Eine davon, eine 24-jährige gebürtige Serbin mit Wohnsitz in Wien, wird verdächtigt, sich in ein Drogenersatz-Programm eingeschrieben zu haben, obwohl sie weiterhin Heroin konsumierte. Die in den eineinhalb Jahren ärztlich verordneten rund 1.600 Substitol-Kapseln dürfte sie am Karlsplatz gewinnbringend weiterverkauft haben. Der Krankenkasse soll dadurch ein Schaden von rund 5.500 Euro entstanden sein. Die Frau wurde wegen gewerbsmäßigen Betrugs angezeigt.

Bei den Hausdurchsuchungen an vier Wohnadressen in Wien wurden 1,7 Kilogramm Heroin sichergestellt. Es enthielt zur Verstärkung der Wirkung das normalerweise in der Anästhesie als Schmerzmittel eingesetzte Opioid Fentanyl. Durch mit Fentanyl versetztes Heroin seien in den vergangenen Jahren Dutzende Menschen in mehreren europäischen Staaten gestorben, so die Polizei. In Österreich wurde es jetzt erstmals nachgewiesen. Dass es in Umlauf kam, wurde aber ausgeschlossen, weil es sonst entsprechende Überdosis-Fälle gegeben hätte.

Die Verdächtigen sollen großteils geständig sein. Die drei Bulgaren wurden auf freiem Fuß angezeigt. Die sechs Subdealer und der mutmaßliche Haupttäter wurden in die Justizanstalt Wien-Josefstadt eingeliefert. Im Zuge der Ermittlungen wurden auch rund 30 Abnehmer ausgeforscht, sie wurden angezeigt.

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