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Dritte Wiener Müllverbrennungsanlage ab Herbst in Betrieb

Die Stadt Wien vergrößert ihre Kapazitäten in Sachen Abfallentsorgung: Im Herbst nimmt die dritte Müllverbrennungsanlage (MVA) der Bundeshauptstadt ihren Vollbetrieb auf.

Ab dann sollen in der MVA Pfaffenau in Simmering jährlich bis zu 250.000 Tonnen Müll in Fernwärme und Strom umgewandelt werden, und zwar umweltgerecht, wie die Betreiber versichern. Die Kosten für den Bau belaufen sich auf rund 220 Mio. Euro.

In der neuen Anlage werden jährlich etwa 410 GWh (Gigawattstunden) Fernwärme produziert. Das entspricht einer Anschlussleistung von 12.000 Haushalten für Raumheizung und Warmwasserversorgung. Mit der Erzeugung von 65 GWh Strom können wiederum 5.300 Haushalte versorgt werden. 750 Arbeiter wurden seit Baubeginn im März 2006 bei der Errichtung der Anlage eingesetzt, 40 Beschäftigte werden ab Herbst im laufenden Betrieb tätig sein. Der Bau in Pfaffenau ist neben den Anlagen am Flötzersteig und der von Friedensreich Hundertwasser gestalteten MVA Spittelau die dritte Wiener Müllverbrennungsanlage.

Die Stadt investiere in derartige Hightech-Anlagen, um sicherzustellen, dass der Wiener Müll auch in Zukunft umweltgerecht entsorgt werden könne, sagte Umweltstadträtin Ulli Sima (S) bei einer Baustellenbesichtigung. Die EU-Deponieverordnung, wonach ab 1. Jänner 2009 die Deponierung von unbehandeltem Restmüll verboten ist, habe die Errichtung zusätzlicher Verbrennungskapazitäten nötig gemacht, hieß es. “Außerdem sorgt die MVA Pfaffenau etwaigen Stillständen bei anderen Anlagen und dem prognostizierten Bevölkerungswachstum vor”, so Sima.

Angeliefert wird der zu entsorgende Abfall täglich von rund 200 Müllfahrzeugen der MA 48, die ihren Inhalt in den rund 18.000 Kubikmeter fassenden Müllbunker kippen. Der abgeladene Mist wird dann vermischt und in die sogenannten Aufgabetrichter der beiden Verbrennungsroste aufgelegt. Bei 850 Grad Celsius sollen bis zu 32 Tonnen Restmüll pro Stunde verbrannt werden. Mit dem dabei entstehenden Dampf wird eine Turbine betrieben, wobei die übertragene Energie durch einen Generator in Strom umgewandelt wird. Gleichzeitig wird die dabei abgeführte Wärme in das direkt angeschlossene Fernwärmenetz eingeleitet.

Moderne Filteranlagen in Form einer vierstufigen Rauchgasreinigung würden für niedrigste Emissionswerte in der Abluft sorgen, hieß es. So werde der erlaubte Grenzwert etwa bei Staub um 90 Prozent, bei Schwefeldioxid (SO2) um 95 Prozent unterschritten. Die unter anderem schwermetallhältigen Rückstände in den Filtern werden schließlich in Untertagedeponien in Deutschland endgelagert.

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