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Dringend benötigte Coronavirus-Schutzausrüstung: Wiener Ärzte bekommen Nachschub

Wiens Ärzte werden mit zusätzlicher Schutzausrüstung versorgt.
Wiens Ärzte werden mit zusätzlicher Schutzausrüstung versorgt. ©APA/ÄRZTEKAMMER WIEN/BERNHARD NOLL
Ab Montag gibt es für die Wiener Ärzte einen Nachschub der dringend benötigten Schutzausrüstung, um sich bei der Behandlung von Patienten nicht mit dem Coronavirus anzustecken. Insgesamt 8.500 FFP2-Masken mit Ventil sowie 40.000 OP-Masken wird die Wiener Ärztekammer an 1.740 Wiener Ordinationen aussenden.

Das sei ein erster Schritt, um für die Kassen- und Wahlarztordinationen in der Bundeshauptstadt "zumindest einen Grundbestand an Schutzausrüstung zu garantieren", wie Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres und der Obmann der Kurie niedergelassene Ärzte und Vizepräsident der Ärztekammer für Wien, Johannes Steinhart, am Sonntag in einer Presseaussendung betonten. Die Masken konnten dank Spenden des Möbelkonzerns Ikea sowie des Arbeitersamariterbundes (AMS) beschafft werden. Die Praxen würden direkt beliefert, um zu verhindern, dass Ärzte sich zu einem bestimmten Zeitfenster gehäuft an einem Ort aufhalten, was die Ansteckungsgefahr untereinander erhöhen würde, erläuterte die Wiener Ärztekammer.

"Uns läuft die Zeit davon"

Was medizinische Handschuhe, Masken und Desinfektionsmittel betrifft, würden die Bestände in Österreich grundsätzlich noch ausreichen, sagte Szekeres in der "Kronen Zeitung" (Sonntagausgabe). Doch je mehr die Anzahl an Corona-Infizierten steigt, "desto mehr brauchen wir. Uns läuft die Zeit davon".

Am Samstag waren mit einer AUA-Maschine zehn Millionen Handschuhe aus Malaysia nach Österreich gebracht worden. Für das Wochenende wurde weiterer Nachschub an FFP2- und FFP3-Masken und Desinfektionsmittel erwartet. Im Rahmen der Beschaffungsmaßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus hat die AUA bisher 14 Frachtflüge, berichtete die Online-Plattform "Austrianwings" am Sonntag. Zumindest 45 weitere Frachtflüge sind demnach geplant, wobei die AUA auf Langstreckenmaschinen vom Typ Boeing 767-300ER sowie Boeing 777-200ER zurückgreifen wird, die zu Behelfsfrachtern umgerüstet werden. Damit kann nicht nur im Unterflurfrachtraum, sondern auch in der Passagierkabine Fracht transportiert werden.

Von Bund, der Gemeinde Wien und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) wurden der Wiener Ärztekammer weitere Lieferungen an Schutzausrüstung versprochen. Diese registrierte das mit Zufriedenheit: "Wir hoffen, dass diese bald eintreffen werden. Die Corona-Krise wird uns mit Sicherheit noch mehrere Wochen, wenn nicht sogar Monate beschäftigen. Die Aufrechterhaltung der ärztlichen Gesundheitsversorgung ist dabei von essenzieller Bedeutung".

Dringender Bedarf an Coronavirus-Schutzausrüstung

Dringenden Bedarf an den Materialen gibt es aber auch in den westlichen Bundesländern, vor allem im am stärksten von SARS-CoV-2 betroffenen Tirol. Dort wurden am Wochenende vermehrt Stimmen von niedergelassenen Ärzten laut, die das Fehlen dringend benötigter Schutzausrüstung bzw. Probleme bei der Zuweisung bestellter Lieferungen beklagten. Auch von Fehllieferungen - etwa mit Handschuhen in falscher Größe - war die Rede. Bei einer ersten Lieferung waren zudem offenbar Schutzmasken darunter, die nicht den geforderten Qualitätskriterien entsprachen. Ein Allgemeinmediziner aus dem Zillertal beklagte laut Medienberichten, dass er außer fünf Liter Desinfektionsmittel nichts bekommen habe.

Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) bat indes um Geduld und verwies auf laufende, weitere Auslieferungen. Die erste Lieferung sei erst am Donnerstag in Tirol eingetroffen und sukzessive an Krankenhäuser, Ärzte und Pflegeheime ausgeliefert worden. Bei den Masken etwa sei eine hygienische Abklärung des Materials nötig gewesen.

Der Salzburger Gesundheitslandesrat Christian Stöck (ÖVP) beklagte indes im Nachrichtenmagazin "profil" "die Materialbeschaffung". Es fehle an Corona-Tests, Schutzanzügen, Handschuhen und Masken. Der Bund müsse "noch mehr Energie in die Beschaffung" investieren, verlangte Stöck.

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(APA/Red.)

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