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Dresdner Kofferbombe war funktionstüchtig

Die am Hauptbahnhof Dresden gefundene Kofferbombe war voll funktionstüchtig und sollte vermutlich mit einem Zeitzünder zur Explosion gebracht werden.

Alle erforderlichen Komponenten – darunter Sprengstoff auf TNT-Basis, gewerbliche Sprengschnüre und zwei elektrische Sprengzünder – waren „in entsprechender Abfolge“ in dem vor einer Woche entdeckten Trolley enthalten, sagte der Präsident des Landeskriminalamts, Peter Raisch, am Freitag in Dresden.

Ein Teil des Sprengstoffs sei in einem Schnellkochtopf aus Walzstahl mit dem Durchmesser von 18 Zentimetern enthalten gewesen, der 1981 oder 1982 in Tübingen hergestellt wurde. Die Sprengzünder stammten laut Raisch aus dem gewerblichen Bereich und wurden in Tschechien für den deutschen Markt produziert. Die Polizei arbeite zurzeit die Bezieherliste ab, sagte der LKA-Chef.

Der Zeitzünder sollte nach dem bisherigen Ermittlungsstand wahrscheinlich über einen Reisewecker ausgelöst werden, der auf einem Karton mit einem Landschaftsbild montiert war. Der Trolley wurde laut LKA im September 2000 und im September 2001 bei Aldi-Nord in Chargen von mehreren zehntausend Stück verkauft. In dem Koffer war zudem eine Tüte mit sechs Kilogramm Schottersteinen mit einer Körnung von 1,5 bis 3 Zentimetern Durchmesser. Weiters fand die Polizei sechs Gläser mit Schraubdeckel, in denen Nitroverdünnung enthalten war.

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