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Dreieinhalb Jahre Haft für "Krankenhaus-Dieb"

Dreieinhalb Jahre Haft sind am Freitag am Landesgericht Wiener Neustadt über einen "Krankenhaus-Dieb" verhängt worden. Der 40-jährige Familienvater aus Rumänien, der in verschiedenen Spitälern in Ostösterreich Patienten bestohlen hatte, nahm die Strafe an. Sie ist dennoch nicht rechtskräftig, weil der Staatsanwalt keine Erklärung abgegeben hat.


Im Wiener AKH, in Krankenhäusern in St. Pölten, Wiener Neustadt und in Eisenstadt soll der Mann zugeschlagen haben. Was er auch nicht bestritt – er bekannte sich schuldig.

Explizit wurden in der Anklageschrift zwei Diebstähle angeführt: Ende Juli 2013 schlich sich der Rumäne in ein Krankenzimmer im Wiener AKH. Das Opfer war nicht im Zimmer. Er nützte das, um aus der Brieftasche des Patienten nicht nur Bares, sondern auch dessen Bankomat- und Kreditkarte zu stehlen. Noch am selben Tag benützte der Rumäne die Bankomatkarte gleich sieben Mal und behob bei verschiedenen Geldinstituten etwas mehr als 5.600 Euro.

Ebenso soll der 40-Jährige am selben Tag auch noch vier Quick-Ladungen in Höhe von jeweils 50 Euro durchgeführt haben. Dem nicht genug: Am darauffolgenden Tag lukrierte er mit abermals sieben Behebungen fast 6.000 Euro.

Ende August 2013 wurde der Mann im Landesklinikum Wiener Neustadt aktiv. Aus einem Krankenzimmer nahm er aus dem Kosmetikbeutel einer Patientin den darin versteckten Schlüssel für den Zimmertresor und stahl Bares und Schmuck (Goldring, Goldkette). Auch die Bankomatkarte soll er eingesteckt haben. Danach soll er unbehelligt in ein Nachbar-Krankenzimmer geschlichen sein und aus einer Handtasche Geld und erneut eine Bankomatkarte mitgenommen haben.

Von insgesamt 14 Opfern ist in der Anklageschrift die Rede. Fotos von den Überwachungskameras bei den Bankomatbehebungen führten zur Ausforschung des Rumänen.

“Warum haben Sie das getan?”, fragte Richterin Christina Kuzmany. Unter Tränen erklärte der Rumäne: “Mein Vater ist damals gestorben, da habe ich zu trinken begonnen.”

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