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Drei Tschechen am Großglockner gerettet: Nun droht saftige Rechnung

Den Geretteten droht nun eine saftige Rechnung.
Den Geretteten droht nun eine saftige Rechnung. ©CAnva (Symbolbild)
Drei tschechische Bergsteiger wurden am Samstag nach einer 15-stündigen Rettungsaktion am Großglockner gerettet.

Ihnen droht nun eine hohe Rechnung für den Einsatz. Über 20.000 Euro könnten fällig werden, falls keine Versicherung vorliegt. Allerdings sind die Tschechen Mitglieder des Alpenvereins, weshalb die Versicherung wahrscheinlich für die Kosten aufkommen wird. "Die Versicherung wird für die Kosten der Bergung aufkommen", bestätigte Peter Tembler von der Ortsstelle Kals der "Tiroler Tageszeitung". Die Bergrettung Tirol plant, die Kosten in voller Höhe zu verrechnen. "Es werden Stundensätze pauschal verrechnet. In dem Fall ein Großeinsatz, weil mehr als zehn Bergretter beteiligt waren. Da betragen die Stundensätze pauschal knapp über 1.000 Euro", erklärte Tembler dem ORF. Die Gesamtkosten für die Tschechen belaufen sich somit auf über 15.000 Euro. In Österreich gibt es keine einheitliche Regelung zur Verrechnung von Bergekosten.

Alpinpolizei berechnet ebenfalls Einsatzkosten

Die Alpinpolizei berechnet ebenfalls Einsatzkosten. Ein Polizei-Bergführer und ein Hubschrauber aus Klagenfurt waren am Wochenende im Einsatz. Der Hubschrauber musste jedoch aufgrund schlechten Wetters umkehren. Der Einsatz des Alpinpolizisten kostet rund 20 Euro pro Stunde, der Polizeihubschrauber 60 Euro pro Minute. Insgesamt fallen für den Hubschraubereinsatz etwa 5.500 Euro an, erläuterte Matthias Außerdorfer von der Alpinpolizei Tirol.

Die Verrechnung der Einsatzkosten bei der Alpinpolizei ist im Sicherheitspolizeigesetz geregelt und unterscheidet sich von jener der Bergrettung. Eine Voraussetzung für die Kostenübernahme durch den Geretteten ist grobe Fahrlässigkeit, über die ein Gericht entscheiden muss.

Tschechen droht saftige Rechnung nach Rettung am Großglocker

Die drei Männer waren am Freitag nach einer achtstündigen Autofahrt aufgebrochen und trotz schlechter Wetterprognose mit ihrer Skitouren- und Kletterausrüstung gestartet. Gegen 22.45 Uhr setzten sie einen Notruf ab. Sie blieben unverletzt, waren jedoch leicht unterkühlt.

Die Rettungsaktion war aufgrund von dichtem Schneetreiben äußerst schwierig. 13 Bergretter und ein Alpinpolizist waren im Einsatz und konnten die Tschechen nach 15 Stunden erfolgreich retten.

(APA/Red)

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