Drei Tote bei Anschlägen im Irak
Die irakische Polizei fand auf dem Hof einen zweiten Sprengsatz und rief die US-Armee zur Hilfe. Zuvor war bei der Detonation einer Straßenbombe in Bagdad ein US-Soldat getötet worden. Ein weiterer kam in Baakuba ums Leben.
US-Zivilgouverneur Bremer hat unterdessen seinen Widerstand gegen den Entwurf für eine islamische Übergangsverfassung angedroht, sollte der Islam zur Staatsreligion und zur Rechtsgrundlage erhoben werden. In diesem Fall könne er die Verfassung blockieren, sagte Bremer in Kerbala. Unsere Position ist eindeutig. Die Verfassung kann nur in Kraft treten, wenn ich sie unterzeichne, fügte er hinzu.
Gleichzeitig kündigte Bremer an: Es wird im Juni eine souveräne Regierung geben. Dann werden die Iraker selbst die Verantwortung für ihr Land haben. Über eine definitive Verfassung soll nach dem Willen Washingtons nicht vor 2005 abgestimmt werden.
Die Schiiten wollen bis dahin Kompromissvorschläge vorlegen, sollte die UNO auch offiziell von der Durchführung allgemeiner Wahlen vor dem 30. Juni abraten. Ein Sprecher von Großayatollah Ali Sistani, der höchsten theologischen Autorität der irakischen Schiiten, sagte, man habe eine Reihe von Alternativvorschlägen ausgearbeitet. Derzeit ist ein UNO-Expertenteam im Land, um die Möglichkeit von Wahlen zu prüfen.
Die USA lehnen allgemeine Wahlen jedoch ab, weil diese automatisch zu einer absoluten Schiiten-Mehrheit in der Übergangsversammlung führen würden. Die Versammlung soll nach den Wünschen der USA in einem regionalen Auswahlverfahren beschickt werden und eine Übergangsregierung einsetzen.