Aber die NASA ist nach ersten Inspektionen überzeugt, dass die Kollisionen keine nennenswerten Schäden am Hitzeschild verursacht haben, wie der stellvertretende Programm-Manager John Shannon am Abend (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in der Bodenzentrale in Houston (Texas) sagte.
Das Studium von Shuttle-Außenmaßnahmen sei zwar noch nicht abgeschlossen, aber die NASA erwarte keine besorgniserregenden Ergebnisse. Ein beim Start vom Außentank abgefallenes Stück Schaumstoff hatte am 1. Februar 2003 zum Auseinanderbrechen der Raumfähre Columbia geführt, weil Hitzekacheln durch den Aufprall schwer beschädigt waren. Damals kamen alle sieben Astronauten ums Leben.
Die Endeavour soll am Freitagabend um 19.53 Uhr MESZ an die Internationale Raumstation ISS anlegen. Die fünf Männer und zwei Frauen an Bord sollen den Ausbau des Außenpostens im All fortsetzen und unter anderem ein neues Verbindungsstück zur späteren Installation weiterer Sonnensegel anbringen. Bereits am Samstag ist der erste von bislang drei geplanten Außenbordeinsätzen geplant.
Es war ein fantastischer Tag, schwärmte Shuttle-Flugdirektor Matt Abbott auf der Pressekonferenz in Houston. Es gebe nur einen allerdings sehr kleinen Schönheitsfehler: den Ausfall eines Druckkontrollsensoren an einem einzelnen von mehreren Tanks mit Flüssigwasserstoff und -sauerstoff zum Betreiben von Generatoren. Die Astronauten müssen Abbott zufolge nun in Abständen per Hand im Shuttle einen Schalter bedienen, um den nötigen Druck aufrecht zu erhalten.
Nach dem Bilderbuchstart in Cape Canaveral (Florida) hatte die Crew den Hitzeschild mit einer Kamera am Shuttle-Roboterarm fotografiert. Außerdem wurde unter anderem die Ausrüstung für den ersten Außenbordeinsatz inspiziert. Noch bevor es nach dem Andocken am Freitagabend zur Öffnung der Verbindungsluke zwischen der Raumfähre und der Station kommt, soll der Shuttle-Roboterarm das mitgebrachte Verbindungsstück aus der Ladebucht der Raumfähre hieven und an den Roboterarm der Station übergeben.