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Drei Jugendliche wegen Brandes in Graz verurteilt

Drei Jugendliche wurden wegen des Brandes in der Grazer Rösselmühle verurteilt.
Drei Jugendliche wurden wegen des Brandes in der Grazer Rösselmühle verurteilt. ©APA/BERUFSFEUERWEHR GRAZ
Ein 15-jähriger Junge, sein 17-jähriger Bruder und ihr 17-jähriger Bekannter wurden am Dienstag in Graz wegen Brandstiftung zu einer bedingten Haftstrafe von jeweils einem Jahr verurteilt. Zusätzlich erhielten sie einige Auflagen.
Brand in Rösselmühle: Jugendliche ausgeforscht

Dem Trio wurde das Feuer in der Rösselmühle im April zur Last gelegt. Die Beschuldigten tischten unterschiedliche Versionen auf, waren sich aber einig, dass ein Papiersackerl angezündet worden war. Alle drei waren geständig.

Drei Jugendliche wegen Brandes in Graz verurteilt

Als Ideengeber des Trios galt der damals erst 14-Jährige, der schon mehrfach gezündelt haben soll. Sein Bruder bezeichnete ihn als "kleinen Feuerteufel", er selbst konnte nicht erklären, was ihn daran so faszinieren würde. "Aus Langeweile", so der Befragte, habe er auch in der Rösselmühle mit dem Feuerzeug hantiert.

"Wir erforschen gerne Lost Places"

"Wir erforschen gerne Lost Places", gab sein Bruder an. Als solchen habe man auch die Mühle betrachtet. Durch ein Loch im Zaun und über das Dach seien sie auf das Gelände gelangt. Im Erdgeschoß lagen leere Mehlverpackungen, und da kam ihnen die Idee, diese anzuzünden. "Wir haben das Feuer ausgetreten, da war kein Funke", gab der Angeklagte an und blieb dabei.

Brennende Mehlsackerln auf Karton mit Papierverpackungen geworfen

Doch der 15-Jährige rückte nach einiger Zeit damit heraus, dass die brennenden Mehlsackerln möglicherweise auf einen Karton mit vielen weiteren Papierverpackungen geworfen wurden und dass auch kein Versuch unternommen wurde, dieses Feuer zu löschen. "Ich habe mir nichts dabei gedacht", meinte der Jugendliche, betonte aber: "Wir wollten nicht, dass etwas in dem Ausmaß passiert." Was genau die drei wollten, konnte er auch nicht sagen, außer, dass Langeweile ausschlaggebend für die Tat war.

"Ich habe eingesehen, dass ich einen Fehler gemacht habe"

Der dritte Angeklagte wollte zunächst gar nicht aussagen und machte dann auch nur stockend Angaben. "Ich habe eingesehen, dass ich einen Fehler gemacht habe", betonte er. Seiner Meinung nach sei das Feuer erloschen gewesen, als die drei das Gebäude verlassen hatten.

Polizei stieß durch Handyfoto auf die drei Verdächtigen

Die Polizei war erst Wochen später und nur über ein Handyfoto des 15-Jährigen, der auch in anderen Fällen verdächtig war, auf die drei Verdächtigen gestoßen. Der Schaden betrug rund 655.000 Euro. "Das Wesentliche ist, was machen wir mit denen", meinte Staatsanwalt Stefan Thomas Pirker schon zu Beginn. Alle drei kommen aus schwierigen Verhältnissen "und versuchen erst, beruflich Fuß zu fassen", gestand ihnen der Ankläger zu.

Drei Jugendliche zu jeweils einem Jahr bedingter Haft verurteilt

Die drei Jugendlichen wurden zu jeweils einem Jahr bedingter Haft verurteilt. Als Weisung wurde erteilt, dass alle eine Psycho- sowie eine Drogentherapie machen und einer Beschäftigung nachgehen müssen. "Ich will nicht, dass Sie nichts zu tun haben und nur herumlungern", meinte Richterin Katharina Schenk und ergänzte: "Es wird bei Ihnen allen noch ein langer Weg". Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

(APA/Red)

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