Drei Jahrzehnte für Perspektive und Chancengleichheit

Dornbirn. Ein besonderes Ereignis wurde kürzlich in den Dornbirner Jugendwerkstätten gefeiert. Seit 1994 holen Jugendliche und junge Erwachsene ihren Pflichtschulabschluss im Bildungsprojekt Leuchtturm nach.
Mit Stolz und Freude konnten vergangenen Freitag 26 Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse im Beisein von über 100 Gästen, Schülern, Auftraggebern, Mitarbeitern und Netzwerkpartnern entgegennehmen. Die feierliche Übergabe wurde von prominenten Ehrengästen wie Landesrat Marco Tittler, AMS-Geschäftsführer Bernhard Bereuter, Abteilungsvorständin Christina Marent sowie den Dornbirner Stadträtinnen Elisabeth Edler und Karin Feurstein-Pichler vorgenommen. „Das Projekt Leuchtturm ist für uns als AMS ein wichtiges Angebot, in dem Jugendliche die besten Voraussetzungen vorfinden, um ihren Pflichtschulabschluss nachzuholen. Gute Bildung ist der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit“, betonte AMS-Landesgeschäftsführer Bernhard Bereuter. „Bildung hat einen hohen Stellenwert. Daher beglückwünsche ich alle, die heute im zweiten Bildungsweg ihren Pflichtschulabschluss nachgeholt haben. Er ist ein gutes Sprungbrett in eine weiterführende Ausbildung. Die Jugendwerkstätten sind für das Land Vorarlberg ein wichtiger Partner im Kampf gegen die Jugendarbeitslosigkeit und der Leuchtturm ist lebendiger Beweis für ein chancenreiches Vorarlberg“, betonte LR Tittler in seiner Rede.
Erfolgreiches Bildungsprojekt
Mit beeindruckenden 643 Abschlüssen und rund 7.334 Prüfungen in 30 Jahren wird der Leuchtturm seinem Namen gerecht und stellt in der Bildungslandschaft Vorarlberg ein Leuchtturmprojekt dar. Am 18. November 1994 startete der erste Pflichtschulabschlusskurs auf Initiative der Jugendabteilung der Stadt Dornbirn in Zusammenarbeit mit dem AMS Vorarlberg und dem Land Vorarlberg. Es war der erste Pflichtschulabschlusskurs in Vorarlberg und einer der ersten in Österreich – „echte Pionierarbeit, die damals mit vielen anderen Persönlichkeiten auf kurzem Wege möglich gemacht wurde“, so Gründungsmitglied Jugendkoordinator Elmar Luger. Grundlage für die Gründung des Leuchtturm-Projekts waren die Jugendrahmenplanung aus dem Jahr 1992 und die Erfahrungen aus Pilotprojekten zur Jugendarbeitslosigkeit in den Jahren 1993 und 1994. Ziel war es, eine umfassende Jugendarbeit in Dornbirn zu etablieren. Der Verein Dornbirner Jugendwerkstätten wurde gegründet, um sich den Themen Jugendarbeitslosigkeit, Bildung und Pflichtschulabschluss-Nachholen anzunehmen.
Wichtige Netzwerkpartner
Netzwerkpartner wie das AMS und das Land Vorarlberg unterstützen das Projekt von Anfang an und fördern es zusammen mit der Stadt Dornbirn weiterhin zu je einem Drittel. „Die Zusammenarbeit mit den Prüfungsschulen ist dabei von unschätzbarem Wert. Ohne die Unterstützung des jeweiligen Bezirksschulinspektorats, später Pflichtschulinspektorats und jetzt der Bildungsdirektion, wäre die Umsetzung schwer möglich gewesen“, so Luger weiter. Derzeit werden die Prüfungen von der MS Haselstauden unter der Leitung von Direktor Christian Purin abgenommen. Das Lehrerteam rund um Elisabeth Bischof, Ingo Schrank und Stefanie Helm bereiten die Schüler gewissenhaft auf die Prüfungen vor.
Die 26 Absolventinnen und Absolventen des letzten Jahrganges feierten gemeinsam mit den zahlreichen Gratulanten gebührend das Leuchtturm-Jubiläum und den Beginn eines neuen Lebensabschnittes, der ihnen viele neue Chancen bietet. (cth)