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Drei gestohlene Picasso-Werke wieder da

Französische Ermittler haben drei gestohlene Werke von Pablo Picasso im Wert von mehr als 50 Millionen Euro aufgespürt. Drei mutmaßliche Diebe sollen in Kürze einem Untersuchungsrichter vorgeführt werden.

Das berichtete der französische Radiosender France-Info am Mittwoch. Die drei Männer seien in der Szene illegaler Kunsthändler bekannt, sagte ein Ermittler.

Die Bilder – zwei Gemälde und eine Zeichnung – waren im Februar aus der Wohnung der Picasso-Enkelin Diana Widmaier-Picasso in Paris entwendet worden. Die Kunstdiebe wollten die nicht versicherten Gemälde möglicherweise gerade an einen Interessenten verkaufen, als die Ermittler sie am Dienstag nahe dem Triumphbogen an den Champs-…lysées stellten.

Ein Anwalt der Picasso-Enkelin bestätigte, dass die Werke in einem guten Zustand seien. Bei den Gemälden handelt es sich um ein Ölbild der Picasso-Tochter Maya („Maya mit der Puppe“ von 1938) sowie um ein Porträt der zweiten Picasso-Ehefrau Jacqueline von 1961. Sie hätten wegen ihrer Bekanntheit nicht legal verkauft werden können, sagte ein Ermittler. Die Bilder lagen in einer Rolle verpackt auf dem Rücksitz eines Kleinwagens. Die Ermittler wollen jetzt vor allem wissen, an wen die Täter die weltbekannten Gemälde des Spaniers verkaufen wollten.

Das Verschwinden der drei Werke hatte der Pariser Polizei Rätsel aufgegeben, auch weil es keine Spuren eines Einbruchs gab. Es wurde vermutet, dass die Täter die Wohnung der Picasso-Enkelin gut kannten. Die Werke des Jahrhundertkünstlers gehören zu den teuersten der Welt. Bei seinem Tod 1973 hatte Picasso nahezu 1.900 Gemälde und 7.000 Zeichnungen hinterlassen. Dazu kamen noch Tausende anderer Werke. 569 der Werke von Pablo Picasso gelten als vermisst.

Erst am vergangenen Sonntag waren bei einem spektakulären Kunstraub aus einem Museum in Nizza vier Gemälde der französischen Impressionisten Alfred Sisley und Claude Monet sowie von Jan Brueghel dem Älteren gestohlen worden. Weil auch diese Werke bekannt sind, dürften die Täter sie nur schwerlich auf dem legalen Kunstmarkt loswerden. Die Ermittler schließen deshalb nicht aus, dass es sich bei diesem Kunstraub um eine „Auftragsarbeit“ für einen kriminellen Sammler gehandelt haben könnte, der die Werke „bestellt“ hat.

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